Polen: Verdächtiger zu Sabotage an Ostsee-Pipeline festgenommen
Ein weiterer Verdächtiger im Fall Nord-Stream wurde in Polen festgenommen. Er soll an der Sabotage der Ostsee-Pipelines im Herbst 2022 beteiligt sein.

Die Polizei in Polen nahm am 30. September 2025 einen ukrainischen Staatsbürger fest. Er wurde wegen des Anschlags auf die Nord-Stream-Pipelines gesucht, berichtet die «Tagesschau».
Der Mann, Wolodymyr Z., gilt als ausgebildeter Taucher. Er soll Teil der Gruppe gewesen sein, die Sprengsätze an den Leitungen anbrachte, so die Bundesanwaltschaft.
Die Festnahme erfolgte auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls, ermittelt wird in der Nähe von Warschau.
Anschlag auf Pipeline: Ukrainer in Polen festgenommen
Der Anschlag hatte im Herbst 2022 weltweit für Aufsehen gesorgt. Mehrere Explosionen beschädigten die Pipelines so stark, dass kein Gas mehr fliessen konnte.
Experten vermuten Taucher als Täter, die Sprengladungen unter Wasser anbrachten, erklärt der «Norddeutsche Rundfunk». Bereits im August wurde in Italien mit Serhij K. ein mutmasslicher Drahtzieher festgenommen, der nach Deutschland ausgeliefert werden soll, meldet der «Deutschlandfunk».
Ermittlungen und Hintergründe
Der festgenommene Verdächtige wird der gemeinschaftlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindlichen Sabotage beschuldigt, berichtet der «Spiegel». Die Untersuchungen dauern an, die Staatsanwaltschaft will Wolodymyr Z. nach Deutschland überstellen.
Der Fall offenbart die komplexen Herausforderungen der Sicherheit in Europas Energieinfrastruktur.

Der Anschlag auf Nord Stream 1 und 2 wurde als Antwort auf den Ukraine-Krieg bewertet. Russland hatte zuvor Gaslieferungen nach Europa gedrosselt.
Die Ermittlungen zur Sabotage sind von grosser politischer Bedeutung. Sie richten sich gegen mutmassliche Akteure, die die europäischen Interessen gefährdeten, so «Zeit».