Niederlande und Griechenland werden Corona-Risikogebiete

DPA
DPA

Deutschland,

Erst Portugal, Spanien und Zypern, bald auch Griechenland und die Niederlande - ein Urlaubsziel nach dem anderen wird auf die Corona-Risikoliste gesetzt - möglicherweise aber nicht für lange. Die Systematik soll geändert werden.

Im beliebten Urlaubsland Griechenland steigen die Infektionszahlen seit mehreren Wochen stark an. Ab Sonntag (18. Juli) gehört es daher wieder zu den Risikogebieten, die das Robert Koch-Institut listet. Foto: Socrates Baltagiannis/dpa
Im beliebten Urlaubsland Griechenland steigen die Infektionszahlen seit mehreren Wochen stark an. Ab Sonntag (18. Juli) gehört es daher wieder zu den Risikogebieten, die das Robert Koch-Institut listet. Foto: Socrates Baltagiannis/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ab Sonntag (18.

Juli) die Niederlande, Griechenland und Teile Dänemarks als Risikogebiete ein. Das gab das Robert Koch-Institut bekannt.

Das bedeutet, dass das von touristischen Reisen in diese Länder und Regionen abrät. Für die Niederlande und die dänische Hauptstadtregion um Kopenhagen ergeben sich daraus auch praktische Folgen: Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland einreist und nicht geimpft oder genesen ist, muss wieder einen Corona-Test machen.

SPANIEN-URLAUBER BLEIBEN NOCH VON QUARANTÄNE VERSCHONT

Mit Griechenland und den Niederlanden werden zwei weitere beliebte Urlaubsländer der Deutschen auf die gesetzt. Portugal und Zypern sind wegen besonders hoher Infektionszahlen sogar schon als Hochinzidenzgebiete eingestuft, was eine Quarantänepflicht von 5 bis 10 Tagen für Einreisende bedeutet, die nicht geimpft oder genesen sind.

Dieses Schicksal bleibt Spanien noch erspart, obwohl die 7-Tage-Inzidenz dort inzwischen auf 282 gestiegen ist. Für Hochinzidenzgebiete gilt eigentlich ein Grenzwert von 200, es spielen allerdings auch andere Faktoren noch eine Rolle. Es hatte Spekulationen gegeben, dass Spanien schon in dieser Woche zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft werden könnte.

WIEDER EIN RISIKOGEBIET IN DER NACHBARSCHAFT

Die Niederlande sind das erste der neun Nachbarländer Deutschlands, das wieder ganz als Risikogebiet eingestuft wird. Ausgenommen sind zum Königreich gehörende Überseegebiete. Die Deltavariante des Coronavirus hat in den Niederlanden für eine explosionsartige Zunahme der Infektionen gesorgt. Nach der Rücknahme fast aller Beschränkungen stieg die Zahl der Neuinfektionen um 500 Prozent.

Daher zog die Regierung die Notbremse und nahm einige Erleichterungen zurück. Die Bevölkerung wurde dringend gemahnt, den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter einzuhalten. Doch das öffentliche Leben läuft weitgehend normal, die Maskenpflicht ist weitgehend aufgehoben. Bei Veranstaltungen, wo kein Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, wird von Besuchern ein negatives Testergebnis verlangt oder ein Impfnachweis.

Ähnlich ist die Lage in Griechenland. Dort steigen die Infektionszahlen seit die Regierung die Massnahmen für das Nachtleben gelockert hat und viele junge, noch ungeimpfte Leute feiern gehen. Betroffen sind deshalb vor allem Menschen unter 30, die Zahl der Patienten auf Intensivstationen bleibt hingegen niedrig. Beatmet werden derzeit laut griechischer Gesundheitsbehörde 132 Patienten in dem Land mit seinen 11 Millionen Einwohnern.

In Dänemark werden zwei Regionen als Risikogebiete eingestuft: Hovedstad rund um die Hauptstadt Kopenhagen sowie die zum dänischen Königreich zählenden Färöer-Inseln. Auch im nördlichsten deutschen Nachbarland stecken sich derzeit vor allem Jüngere mit dem Coronavirus an, während die älteren Bevölkerungsgruppen bereits weitgehend geimpft worden sind. Hohe Inzidenzen weisen derzeit besonders Kopenhagen mit seiner Nachbargemeinde Frederiksberg sowie die zweitgrösste Stadt Aarhus auf.

MEHRHEIT GEGEN LOCKERUNGEN DER EINREISEREGELN

Die neuen Einstufungen haben möglicherweise aber nur eine kurze Wirkung. Die Bundesregierung arbeitet an einer neuen Einreiseverordnung ab dem 1. August, mit der die einfachen Risikogebiete möglicherweise ganz wegfallen - und damit auch die damit verbundenen Regeln. Derzeit sind 82 Länder in diese Kategorie eingestuft. Hinzu kommen 29 Hochinzidenz- und 11 Virusvariantengebiete.

Eine grosse Mehrheit der Bevölkerung ist allerdings gegen Lockerungen der Reiseregeln. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov unterstützt eine grosse Mehrheit von 73 Prozent der Deutschen die Quarantänepflichten. 39 Prozent sind dafür, dass sie so beibehalten werden, wie sie sind. Weitere 34 Prozent sind sogar für eine Verschärfung. Nur 22 Prozent sind für einen Lockerung oder Abschaffung der Quarantänepflicht.

Zwei Drittel der Befragten halten es zudem nicht für vertretbar, in einem Corona-Risikogebiet wie beispielsweise Spanien Urlaub zu machen. 67 Prozent lehnen touristische Reisen in solche Gebiete ab. Nur 25 Prozent sagen, dass sie Urlaub in Risikogebieten für vertretbar halten. 8 Prozent machten keine Angaben.

SCHWEDEN UND NORWEGEN KEINE RISIKOGEBIETE MEHR

Trotz der insgesamt steigenden Infektionszahlen in Europa beinhalten die neuen Einstufungen aber auch gute Nachrichten: Ganz von der Risikoliste gestrichen werden Schweden, Norwegen und die Komoren vor der afrikanischen Küste. Sri Lanka und die Malediven werden vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft.

Gleichzeitig werden aber Thailand und Myanmar neu als Risikogebiete eingestuft. Kuba, Indonesien und Libyen werden Hochinzidenzgebiete.

Kommentare

Weiterlesen

Elon Musk
38 Interaktionen
Typisch kurios
Flugzeug
11 Interaktionen
Pass, Sonnenbrille

MEHR IN NEWS

Büste
Von Elon Musk
Münchwilen TG
Münchwilen TG
menschen feiern konklave
1 Interaktionen
Konklave 2025
Ramsen
Ramsen SH

MEHR CORONAVIRUS

Corona
Corona
Corona
4 Interaktionen
Corona
a
Seit Corona
Impfungen
19 Interaktionen
Studie

MEHR AUS DEUTSCHLAND

BVB
Doch noch CL?
Olaf Scholz
41 Interaktionen
Kriegsende-Gedenken
Samra
Pfefferspray
Stuttgart
1 Interaktionen
Keine U-Haft