Kleine Inseln bieten Vorteile bei Erhalt gefährdeter Tierarten
Eine neue Studie zeigt, dass kleine Inseln der Schlüssel zum Erhalt bedrohter Tierarten sein könnten.

Kleinere Inseln bieten laut einer Studie Vorteile beim Erhalt gefährdeter Tierarten. Forscher der Münchner Ludwigs-Maximilians-Universität fanden in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie heraus, dass die Populationen auf kleinen Inseln genetisch gesünder sind als auf grösseren.
Der Schutz kleiner Inseln sei oft einfacher, erklärte Studienleiter Laurent Frantz. «Unsere Studie zeigt, dass sie enormes Potenzial haben, als Rückzugsorte für gefährdete Arten zu dienen.»
Die Münchner Forscher untersuchten mit Wissenschaftlern der Londoner Queen Mary University eine Gruppe hauptsächlich indonesischer Inseln in der als Wallacea bezeichneten Region. Dort gebe es eine aussergewöhnliche Artenvielfalt.
Genetische Gesundheit von Hirschebern und Anoa
Die Forschenden untersuchten die genetische Gesundheit von Hirschebern, die zur Familie der Schweine gehören, und Anoa, die zu den Wildrindern gehören. Beide Arten seien stark gefährdet und lebten nur auf der grösseren Insel Sulawesi sowie kleinen benachbarten Inseln.
Lange galten den Angaben zufolge kleine Inselpopulationen als besonders aussterbegefährdet. Doch gebe es in Wallacea gerade rasante Landnutzungsänderungen, die insbesondere die Lebensräume auf grösseren Inseln beeinträchtigten.
Die Populationen der kleinen Insel hätten hier einen überraschenden Vorteil, wie die genetische Analyse von 113 Individuen beider Arten nachgewiesen habe. Tiere auf kleineren, weniger gestörten Inseln wiesen zwar eine geringere genetische Vielfalt auf – aber auch deutlich weniger schädliche Mutationen.
Im Gegensatz dazu zeigten Populationen auf Sulawesi ein höheres Mass an Inzucht und schädlichen genetischen Variationen – bedingt durch intensiveren Lebensraumverlust und menschliche Einflüsse.