Mutmasslicher Mörder macht Selfie mit Handy des Opfers
Ein Selfie-Video auf einem Opfer-Smartphone könnte einen Mord in Italien aufklären. Denn: Der mutmassliche Mörder soll darauf zu sehen sein.

Mehr als ein Jahr nach einem Mord in Italien steht das Verbrechen durch ein Selfie-Video des mutmasslichen Täters vor der Aufklärung.
Nach vielen erfolglosen Versuchen gelang es dem Vater des Opfers, das Smartphone seines Sohnes zu entsperren, wie verschiedene italienische Medien berichteten.
Darauf entdeckte der Vater ein Video, das der Verdächtige nach der Tat von sich selbst aufgenommen hatte.
Der Fall hatte im vergangenen Frühjahr Schlagzeilen gemacht: In der 10'000-Einwohner-Stadt Villafranca Padovana im Norden Italiens in der Nähe von Padua wurde Ende April 2024 ein 32 Jahre alter Mann erstochen aufgefunden.
Der Verdacht richtete sich schnell gegen einen zwei Jahre älteren Bekannten, der dann auch festgenommen wurde. Alle Versuche der Polizei, das iPhone des Opfers zu entsperren, um dort möglicherweise Hinweise auf den Täter zu finden, blieben ohne Erfolg.
Vater findet schliesslich doch richtigen Pin
Schliesslich gaben die Carabinieri das Smartphone dem Vater zurück. Diesem gelang es dann doch, das Gerät mit dem richtigen Pin zu öffnen.
Das nur einige Sekunden kurze Video wurde nach einem Bericht der Lokalzeitung «Il Gazzettino» zufolge am Tatort aufgenommen – und auch in etwa zu der Zeit, als das Verbrechen geschah.
Zu sehen ist demnach, wie der mutmassliche Täter einige unklare Sätze sagt, bevor er sich mit den Händen durch die Haare fährt.
Der Prozess gegen den 34-Jährigen, der in Untersuchungshaft sitzt, soll im September beginnen. Der Mann muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten.
Ihm droht eine lange Haftstrafe. Wegen Drogenproblemen hatte er sich kurz vor der Tat in einer Entziehungsklinik aufgehalten.
Der mutmassliche Täter und das Opfer kannten sich bereits seit Kindertagen. Sie sollen zuvor schon mehrfach Streit miteinander gehabt haben.