Tesla-Boss Elon Musk meldete sich auf Twitter persönlich zu Wort: Er weist Befürchtungen zum geplanten Tesla-Werk in Grünheide bei Berlin zurück.
Tesla-Chef Elon Musk hatte im November 2019 überraschend angekündigt, dass der Elektroauto-Hersteller seine europäische Fabrik bei Berlin bauen will. Foto: Jae C. Hong/AP/dpa
Tesla-Chef Elon Musk hatte im November 2019 überraschend angekündigt, dass der Elektroauto-Hersteller seine europäische Fabrik bei Berlin bauen will. Foto: Jae C. Hong/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tesla will in Grünheide bei Berlin eine riesige Tesla-Fabrik bauen.
  • Anwohner üben Kritik am Bauvorhaben.
  • Tesla-CEO Elon Musk antwortet auf Twitter gleich selbst.

Zu dem in Grünheide geplanten Tesla-Autowerk gibt es Fragen von Anwohnern. Es geht um die Rodung von Wald, die Umweltverträglichkeit, aber auch den Umgang mit Schadstoffen. Politik und das Unternehmen wollen Bedenken ausräumen. Anwohner und Naturschützer melden aber auch Bedenken an.

Tesla-Chef Elon Musk meldete sich im Kurznachrichtendienst Twitter persönlich zu Wort: «Es klingt danach, dass wir einige Dinge klarstellen müssen.»

Bürger beschäftigt unter anderem die Wasserver- und -entsorgung; ausserdem befürchten sie eine Gefahr für die öffentliche Trinkwasserversorgung. In den Antragsunterlagen laut Bundesimmissionsschutzgesetz hatte das Unternehmen angegeben, dass pro Stunde 372 Kubikmeter Wasser aus dem öffentlichen Trinkwassernetz benötigt werden. Allerdings werde Tesla nicht an jedem Tag so viel Wasser verbrauchen, schrieb Musk nun. «Das ist möglicherweise ein seltener Fall einer Spitzennutzung, aber nichts, was jeden Tag vorkommt.»

Angeblich kein natürlicher Wald

Auch zu der kritisierten angekündigten Rodung von Wald äusserte sich der Firmenchef. Auf dem 300 Hektar grossen Gelände gebe es keinen natürlichen Wald. Er sei zur Kartonherstellung angepflanzt worden und nur ein kleiner Teil werde für die Fabrik verwendet.

Demonstrationen Tesla
Befürworter der Ansiedlung des US-amerikanischen Elektroautobauers Tesla halten Schilder mit der Aufschrift «Welcome! Tesla Grünheide». - dpa

Am Freitagabend hatte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung in Grünheide gesagt, dass Ausgleichsflächen für die Neuanpflanzungen von Wald landesweit gefunden worden. «Wo die sind, wird bekannt gegeben», kündigte er an. Statt Kiefern- entstehe Mischwald. «Abholzungen auf dem künftigen Fabrikgelände sind auch nur deshalb möglich, weil es sich um ein ausgewiesenes Gewerbegebiet handelt», betonte er.

300 Hektar grosses Tesla-Gelände

Unterdessen haben sich vergangene Woche Vertreter von Tesla und des Brandenburger Bundes für Natur und Umwelt (Bund) getroffen. Dabei habe das Unternehmen angekündigt, die Menge auf 238 Kubikmeter zu senken, sagte Bund-Geschäftsführer Axel Kruschat auf Anfrage. Es gebe Ideen zum effektiveren Einsatz des Wassers. Derzeit werde ein hydrologisches Gutachten erarbeitet. Das Landesumwelt sei für die Erteilung der wasserrechtlichen Erlaubnis zuständig, jedoch ohne öffentliche Beteiligung. «Wir wollen da Gebrauch vom Recht zur Akteneinsicht machen», kündigte er an.

Auf dem 300 Hektar grossen Gelände will Tesla von Sommer 2021 an jährlich zunächst 150'000 Elektroautos der Typen Model 3 und Y bauen, dann bis zu 500.000 Fahrzeuge im Jahr. Für das Grundstück - das seit 20 Jahren als Gewerbegebiet ausgewiesen ist - soll Tesla 41 Millionen Euro zahlen.

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