Erneut wurde das Atomkraftwerk Saporischschja beschossen. Weiterhin beschuldigen sich Russland und die Ukraine gegenseitig.
ARCHIV - Das Kernkraftwerk Saporischschja ist aus einer Entfernung von etwa zwanzig Kilometern zu sehen. Foto: Leo Correa/AP/dpa
ARCHIV - Das Kernkraftwerk Saporischschja ist aus einer Entfernung von etwa zwanzig Kilometern zu sehen. Foto: Leo Correa/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Leo Correa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Atomkraftwerk Saporischschja wurde laut russischen Angaben erneut beschossen.
  • Konkret sollen acht grosskalibrige Granaten auf das Gelände gefeuert worden sein.
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Das Gebiet des von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums erneut mit Granaten beschossen worden.

Am Montag – dem Tag einer Sonderinspektion durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) – seien acht grosskalibrige Granaten auf einen industriellen Teil des Kernkraftwerks gefeuert worden, sagte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Dienstag laut der Agentur Interfax.

Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.

Saporischschja
Das Atomkraftwerk Saporischschja. - AFP/Archiv

Konaschenkow sagte nicht, wann konkret die Anlage beschossen worden sein soll. Er erklärte lediglich, die Strahlung sei weiterhin normal. Von der IAEA hatte es am Montag keine Informationen über einen möglichen erneuten Artillerie-Beschuss des Atomkraftwerks gegeben. Auch aus Kiew kamen keine entsprechenden Informationen.

Am Montag hatten vier IAEA-Inspekteure das grösste europäische Atomkraftwerk auf Schäden geprüft, nachdem die Anlage am Samstag und Sonntag dutzende Male von Artillerie-Geschossen getroffen worden war.

Russland und Ukraine beschuldigen sich gegenseitig

Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich. Trotz der intensiven Angriffe war das AKW nach Einschätzung der IAEA-Experten weitgehend intakt geblieben.

Unterdessen machte der Kreml wenig Hoffnung auf die Einrichtung einer Schutzzone um das Atomkraftwerk Saporischschja. In diesem Punkt gebe es «keine nennenswerten Fortschritte», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

Russland fordere dafür zunächst den Abzug schwerer Waffen der Ukraine aus dem Gebiet. IAEA-Chef Direktor Rafael Grossi fordert seit Monaten eine Schutzzone rund um das im Kriegsgebiet liegende Kernkraftwerk. Die Anlage gerät immer wieder unter Beschuss.

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