Im Prozess wegen Mordes an einer Achtjährigen im Jahr 2017 hat sich Nordahl Lelandais schuldig bekannt. Der Angeklagte hat eine vielseitige Persönlichkeit.
Nordahl Lelandais
Nordahl Lelandais wurde im Mai 2021 bereits zu 20 Jahren Haft verurteilt. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Experten analysierten während des Prozesses gegen Nordahl Lelandais seine Persönlichkeit.
  • Das Ergebnis: Der Angeklagte habe psychotische, psychopathische und narzisstische Züge.

Während dem Prozess gegen den Angeklagten Nordahl Lelandais sprachen Experten von seiner vielseitigen Persönlichkeit. Ein Fachmann verwendete Begriffe wie psychotische, psychopathische und narzisstische Perversitätszüge. Er sprach dabei von einer «ausgefallenen» Mischung.

Im August 2017 hat der Angeklagte das kleine Mädchen Maëlys entführt und getötet. Der 38-Jährige hat am Montag vor Gericht dazu erneut alle Fakten erkannt. «Ich bestätige, was ich am Freitag gesagt habe: Ich erkenne alle Tatsachen an, die mir zur Last gelegt werden», erklärte er anfangs der letzten Woche seines Prozesses.

Nordahl Lelandais vor Gericht

Der ehemalige Soldat muss sich seit dem 31. Januar vor dem Schwurgericht Isère auf Bitten von Präsidentin Valérie Blain verantworten, wie «Le Matin» berichtet. Der Schuldige gestand, pädophile Neigungen zu haben. Einzig bestritt er die Vergewaltigung von Maëlys.

Aufgrund fehlender Beweise wurde die Anklage wegen sexuellem Missbrauch fallen gelassen. Beim Fund der Leiche war sie bereits in einem herunterkommenden Zustand, weswegen keine Tatsachen festgestellt werden konnten. Doch die Anwälte der Zivilparteien sind der Meinung, er habe das Mädchen entführt, um sie anschliessend zu vergewaltigen.

Urteil der Psychiater und Psychologen

Beim Prozess vom Montag und Dienstag waren erfahrene Psychologen und Psychiater anwesend. Der Psychologe Raphaël Loiselot erkannte ein «grandioses Selbstbild» des Angeklagten. Ausserdem zeige Nordahl Lelandais eine «aussergewöhnlich organisatorische Persönlichkeit».

Psychologin Magali Ravit schliesst aus diesen «Facetten» auf einen «allmächtigen Modus, wenn er sich verwundbar fühlt». Der Psychiater François Danet spricht von ähnlichen Beobachtungen: Nordahl Lelandais habe eine «persönliche Spaltung des perversen Typs».

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