Montenegro legalisiert gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften
In Montenegro hat das Parlament einem Gesetz zugestimmt, das gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften legalisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- In Montenegro sind gleichgeschlechtliche Ehen seit Mittwochabend legal.
- Nur die Adoption von Kindern ist für diese nicht vorgesehen.
- Widerstand kam vor allem von der Serbisch-Orthodoxen Kirche.
Montenegro hat gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften legalisiert. Für das entsprechende Gesetz stimmten am Mittwochabend im Parlament in der Hauptstadt Podgorica 42 Abgeordnete. Fünf waren dagegen, wie das staatliche Fernsehen RTCG berichtete.
Die neue Regelung des Balkanstaats stellt gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften mit der Ehe zwischen Mann und Frau nahezu gleich. Lediglich die Adoption von Kindern bleibt gleichgeschlechtlichen Paaren verwehrt.
Massiver Widerstand der Kirche
Das Gesetzesvorhaben stiess auf den massiven Widerstand der Serbisch-Orthodoxen Kirche, der grössten Glaubensgemeinschaft im Land. Die aus Belgrad gesteuerte Kirche liegt auch sonst mit der Führung um den pro-westlichen Präsidenten Milo Djukanovic im Dauerstreit. Weil sie die 2006 errungene Unabhängigkeit des Landes nicht hinnehmen will.
Organisationen, die LGBTIQ-Personen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Interpersonen) in Montenegro vertreten, begrüssten das neue Gesetz. Es sei ein grossartiger Tag für die LGBTIQ-Gemeinde und für Montenegro, teilte Queer Montenegro mit. «Heute sind wir der vollen Freiheit und Gleichheit einen Schritt näher gekommen», hiess es in der Erklärung.