Megabau in Hamburg auf Eis gelegt – weil es nach Kaffee riecht
In Hamburg sollen durch einen Neubau 800 Wohnungen entstehen. Das Problem: Es riecht zu fest nach Kaffee. Daher verzögert sich das Mega-Projekt.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Stadtteil Hamm in Hamburg ist ein neues Wohnquartier geplant.
- 800 Wohnungen, eine Kita, ein Supermarkt und ein Sportzentrum sollen dort entstehen.
- Doch der Bau verzögert sich. Grund dafür sind Geruchsemissionen.
Mit einem Mega-Projekt will die Stadt Hamburg (D) dem Wohnungsmangel entgegenwirken. Im Stadtteil Hamm sollen durch die Osterbrookhöfe ganze 800 neue Wohnungen entstehen.
Zudem sind auch eine Kita, ein Supermarkt und ein Sportzentrum auf dem Areal geplant. Kosten soll das Ganze rund 240 Millionen Euro.

Doch die Entstehung des neuen Quartiers verzögert sich. Grund für die Verzögerungen waren zuerst Beschwerden von Anwohnenden. Und nun riecht es zu fest nach Kaffee. Kein Witz!
Denn die Überbauung befindet sich direkt neben der Stamm-Rösterei von Tchibo. Eigentlich erfüllt die Anlage alle Emissionsvorgaben und ist auf dem neusten Stand.
Doch die Ausstösse stellen für Wohnungsneubauten laut EU-Emissionsschutzrecht trotzdem ein Problem dar.
Behörden wollen «gesunde Wohnverhältnisse» sichern
Gegenüber der «Bild» sagt das zuständige Amt: Es müssten «im Interesse der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner gesunde Wohnverhältnisse gesichert werden».
Kein Problem stellen die Kaffee-Ausstösse hingegen für bereits bestehende Objekte dar. So befinden sich auf dem Areal beispielsweise ein Kindergarten und eine Grundschule.
Wie «NDR» berichtet, sollen bereits mehrere Gespräche mit Tchibo stattgefunden haben. Bisher aber ohne Erfolg – und aktuell ist offenbar auch keine Einigung in Sicht.
Denn unklar ist, wer mögliche neue Filteranlagen und einen höheren Kamin bezahlen würde.
In einer Mitteilung schreibt das Bezirksamt, dass das Bebauungsplanverfahren weiterhin stockt. Dies, «weil die offenen Fragen mit Tchibo noch nicht geklärt sind».
Auf Anfrage von der «Bild» meint Tchibo: «Als Hamburger Unternehmen begrüssen wir ausdrücklich, dass in unserer Stadt dringend benötigter zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird.»
Und weiter: «Das haben wir den Hamburger Behörden zu einem sehr frühen Zeitpunkt signalisiert. Seitdem stehen wir in konstruktiven Gesprächen, um den Fortgang des Projekts zu unterstützen.»