Millionencoup in Gelsenkirchen (D): Betroffene bangen um Erstattung
In Gelsenkirchen fragen sich Kunden nach dem Tresorcoup, ob ihre Verluste ersetzt werden. Laut Sparkasse sind Schliessfächer standardisiert begrenzt versichert.

Die Sparkassenfiliale im Gelsenkirchener Stadtteil Buer bleibt nach dem spektakulären Einbruch vom Wochenende vorerst geschlossen, so die «Tagesschau». Betroffene würden derzeit schriftlich kontaktiert und zu Schadensmeldungen angeleitet.
Nach Angaben der Polizei wurden rund 3'200 Schliessfächer aufgebrochen, mehr als 2'500 Personen sind betroffen. Ermittler schätzen den Schaden auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, heisst es bei «t-online».
Zwischenzeitlich formierten sich laut dem «WDR» vor der betroffenen Filiale Proteste besorgter Kunden. Viele von ihnen gaben demnach an, in Gelsenkirchen ihre Altersvorsorge und Familienschätze im Schliessfach aufbewahrt zu haben.
Wer haftet nach Millionencoup?
Laut der Sparkasse sei jedes Schliessfach in Gelsenkirchen pauschal bis 10'300 Euro versichert, berichtet der WDR. Höhere Werte mussten zusätzlich versichert werden, was zahlreiche Kunden offenbar nicht getan haben.

Rechtsanwalt Norman Storch erklärte gegenüber dem «Focus», dass Hausratversicherungen nur greifen, wenn Wertsachen dort nur vorübergehend lagern. In vielen Fällen bleibe deshalb nur der Klageweg, um über die Grundversicherung hinausgehende Schäden geltend zu machen.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband verweist grundsätzlich auf individuelle Vertragsbedingungen, berichtet «Deutsche Welle». Eine weitergehende Haftung der Sparkasse in Gelsenkirchen komme nur bei nachweisbarer Pflichtverletzung in Betracht.
Ermittlungen in Gelsenkirchen
Die Täter in Gelsenkirchen hatten sich aus einem Parkhaus durch eine Stahlbetonwand direkt in den Tresorraum gebohrt. Offenbar konnten sie die Ruhe der Weihnachtstage nutzen und den Tatort unerkannt verlassen.

Der Polizei zufolge habe die unmittelbar eingerichtete Ermittlungskommission erste Videoaufnahmen gesichtet. Zu sehen sei ein schwarzer Audi RS 6, der im mutmasslichen Tatzeitraum das Parkhaus verlasse.
Im Fahrzeug sässen maskierte Täter, von denen einer die Ausfahrt-Schranke betätige, das Kennzeichen sei zuvor in Hannover entwendet worden. Nach wie vor bittet die Polizei Zeugen um Hinweise.












