Macron will Polizei nach Gewaltvorwürfen stärker kontrollieren

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Frankreich,

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt eine stärkere Kontrolle von Polizeibeamten an. Es gibt immer wieder Berichte über übermässige Polizeigewalt.

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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bis Ende 2022 sollen französische Polizisten mit Körperkameras unterwegs sein.
  • Dies kündigte Präsident Emmanuel Macron am Dienstag an.
  • Grund für die Massnahme sind wiederkehrende Berichte über Polizeigewalt.

Nach wiederkehrenden Berichten über übermässige Polizeigewalt in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron eine stärkere Kontrolle der Beamten angekündigt. Es soll eine Kontrollinstanz auf parlamentarischer Ebene geschaffen werden, sagte Macron am Dienstag in Roubaix.

Ausserdem sollten polizeiinterne Ermittlungen dazu künftig veröffentlicht werden. Statt eines Generalverdachts solle es Transparenz geben, fügte er an. Und falls es Probleme gebe, müssten diese Konsequenzen haben.

Alle Einsatzbeamte sollen ausserdem bis Ende kommenden Jahres mit Körperkameras, sogenannten Bodycams, zum Filmen heikler Einsätze ausgestattet werden. Dies diene der Deeskalation und möglichen späteren Ermittlungsverfahren, sagte Macron.

Polizei Frankreich
Französische Polizisten. (Symbolbild) - Keystone

Bei einer landesweit im Februar gestarteten Anti-Diskriminierungsplattformen seien zwar bereits 7564 Beschwerden eingegangen. Nur vier Prozent aber hätten die Polizei betroffen. «Wir müssen eine verstärkte Transparenz nicht fürchten», betonte Macron.

Nach einer Lageanalyse der französischen Polizei umriss Macron in Roubaix die Konturen einer umfassenden Polizeireform. Weniger Bürokratie und effizientere Abläufe, eine bessere Ausstattung und Ausbildung waren einige der Eckpunkte. Sowie binnen zehn Jahren doppelt so viele Beamte im Einsatz auf der Strasse.

Amnesty International fordert strukturelle Reformen

Unterdessen warf die Menschenrechtsorganisation Amnesty International der französischen Polizei unnötige Gewaltanwendung vor. Konkret ging es um ein im Sommer aufgelöstes illegales Musikfestival, wobei Teilnehmer, aber auch Einsatzkräfte verletzt wurden.

Strukturelle Reformen seien nötig, solche Polizeigewalt könne nicht die Norm werden, erklärte Amnesty am Dienstag. Nötig sei eine unabhängige Beschwerdestelle. Bei der von Macron in Aussicht gestellten besseren Kontrolle der Polizeiarbeit war von einer unabhängigen Beschwerdestelle konkret nicht die Rede.

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