Emmanuel Macron hat den Umgang der Türkei mit dem Libyen-Konflikt scharf kritisiert. Das Vorgehen von Ankara sei inakzeptabel, so der französische Präsident.
Macron
Macron nach einem Treffen mit Kanzlerin Merkel in Meseberg - POOL/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Emmanuel Macron hat die Türkei wegen des Libyen-Konflikts kritisiert.
  • Der französische Präsident spricht von einem inakzeptablen Vorgehen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat mit Blick auf den Libyen-Konflikt schwere Vorwürfe gegen die Türkei erhoben.

Das Vorgehen des Nato-Partners in dem Krisenstaat sei «inakzeptabel», sagte Macron am Montag nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Meseberg bei Berlin. Er bescheinigte der Türkei eine «kriminelle und historische Verantwortung» in dem Konflikt.

Konfliktparteien sollten nicht mehr unterstützt werden

Konkret warf Macron der Türkei vor, ihre militärische Präsenz in Libyen ausgeweitet und «massenhaft dschihadistische Kämpfer aus Syrien» zurück in das Land gebracht zu haben. Ankara missachte damit die Beschlüsse der Berliner Libyen-Konferenz.

Bei dem Treffen im Januar waren Schritte zur Deeskalation in Libyen vereinbart worden. So verpflichteten sich die in den Konflikt verwickelten ausländischen Staaten, die Konfliktparteien nicht weiter zu unterstützen und das bestehende Waffenembargo einzuhalten.

Libyen
Regierungstreue Kämpfer nahe Tripolis. - AFP/Archiv

Ankara steht im Libyen-Konflikt an der Seite der von der UNO anerkannten Einheitsregierung in Tripolis. Die Türkei wirft Frankreich vor, den abtrünnigen libyschen General Chalifa Haftar zu unterstützen, was Macron in Meseberg klar dementierte. Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate stehen hinter Haftar.

Der Konflikt hat sich seit einigen Wochen verschärft. Mit türkischer Unterstützung führen die Truppen der Einheitsregierung eine Offensive auf die strategisch wichtige Stadt Sirte, die von Haftar kontrolliert wird. Wegen des Vormarschs auf Sirte drohte Ägypten mit einer direkten Militärintervention im Nachbarland.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Emmanuel MacronAngela MerkelNATOUNO