Machtdemonstration im Krieg: Putin besucht Region Kursk
Mitten im Krieg soll Wladimir Putin laut Kreml die schwer umkämpfte Region Kursk besucht haben. Das politische Signal weist eher nicht in Richtung Frieden.

Russlands Präsident Wladimir Putin ist in die Grenzregion Kursk gereist. Dort traf er den Gouverneur Alexander Chinschtejn sowie Freiwillige und lokale Behördenvertreter, wie «ProSieben» meldet.
Dabei versprach er Unterstützung beim Wiederaufbau zerstörter Häuser und inspizierte das im Bau befindliche Kernkraftwerk Kursk-2.
Die Region Kursk war im Krieg zeitweise von ukrainischen Truppen besetzt. Ende April verkündete das russische Militär die vollständige Kontrolle über das Gebiet.
Scherze über Annexion
Putins Besuch in Kursk gilt als symbolische Unterstützung für die Region im Krieg, so «IT Boltwise». Experten betonen, dass die Region weiterhin ein Brennpunkt bleibt und militärische Spannungen anhalten.

Während des Besuchs scherzte Putin über eine mögliche Annexion der ukrainischen Nachbarregion Sumy, wie «ProSieben» meldet. Der Gouverneur Chinschtejn hatte zuvor die Annexion gefordert, was Putin mit einem ironischen Kommentar quittierte.
In der angrenzenden ukrainischen Region Sumy dauern derweil russische Angriffe an, wie «ProSieben» berichtet. Industrieanlagen und Stromleitungen seien durch Drohnenangriffe beschädigt worden, Evakuierungen noch immer im Gange.
Machtdemonstration im Krieg
Militärexperten sehen in Sumy ein mögliches Ziel der erwarteten Sommeroffensive Moskaus, wie «ProSieben» berichtet. Putins Besuch in Kursk werde als Demonstration der Stärke und als Vorbereitung auf weitere militärische Schritte im Krieg interpretiert.
Putin erhob vor Ort schwere Vorwürfe gegen die Ukraine und sprach von einer Neonazi-Ideologie, wie die «Frankfurter Rundschau» berichtet. Derartige Aussagen sind von Anfang an Teil der russischen Kriegsrhetorik.
Kurz vor dem Besuch hatte US-Präsident nach einem Telefonat mit Putin einen Waffenstillstand in Aussicht gestellt. Inwieweit dies nach der aktuellen Symbolik realistisch ist, bleibt abzuwarten.