Überzeugt Putin Trump? US-Präsident droht Rückzug aus Gesprächen an
Sollten sich nicht zeitnah Erfolge einstellen, so Trump, sei er bereit, sich aus den Ukraine-Verhandlungen zurückzuziehen. Doch in wessen Interesse wäre das?

Nach einem langen Telefonat mit Wladimir Putin kündigte US-Präsident Donald Trump neue Gespräche zwischen Russland und der Ukraine an. Trump erklärte, er wolle sich zurückziehen, falls hierbei keine Fortschritte erzielt würden.
Putin zeigte sich nach dem Gespräch offen für weitere Verhandlungen, stellte aber Bedingungen für einen Waffenstillstand. Laut «Reuters» betonte Putin, dass Moskau bereit sei, mit der Ukraine über ein mögliches Friedensabkommen zu sprechen.
Trump erklärte online, die Bedingungen für einen Waffenstillstand müssten direkt zwischen Russland und der Ukraine ausgehandelt werden. Die USA würden sich nicht mehr als Vermittler einbringen, so «Politico».
Wer profitiert von einem US-Rückzug?
Ukrainische und europäische Politiker reagierten besorgt auf Trumps Ausblick, sich zurückzuziehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte laut «Politico», nur Putin profitiere, wenn die USA den Verhandlungstisch verliessen.

Putin nutze die Gespräche lediglich, um Zeit zu gewinnen, wie Experten gegenüber «Politico» erklärten. Er habe zwar einen Dialog zugesagt, aber keinerlei Zugeständnisse gemacht.
Trump betonte, er glaube, Putin wolle den Krieg beenden, wie «Kyiv Independent» berichtet. Dennoch lehnt Russland einen sofortigen Waffenstillstand ab und stellt Bedingungen, die die Ukraine nicht akzeptieren könne.
Bringt Putin Trump zur Stärkung Russlands?
Die EU und die Ukraine fordern weiterhin einen sofortigen Waffenstillstand, wie «Al Jazeera» berichtet. Russland besteht jedoch darauf, dass zuerst seine eigenen Sicherheitsinteressen berücksichtigt werden.
Experten sehen in Trumps Rückzugsdrohung eine Schwächung der Verhandlungsposition der Ukraine. Die USA waren bislang der wichtigste Unterstützer der Ukraine in den Gesprächen, wie «New York Times» berichtet.
Sollten die USA tatsächlich aus dem Vermittlungsprozess aussteigen, könnte dies laut Expertenmeinungen die Position Putins stärken. Die Ukraine wäre dann stärker auf sich allein gestellt, so die Einschätzung in «Politico».