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Laser auf Bundeswehr-Flugzeug: Chinesischer Botschafter einbestellt

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

Deutschland,

Deutschland wirft China vor, ein Bundeswehr-Flugzeug im Roten Meer mit einem Laser angegriffen zu haben und bestellt daraufhin den Botschafter ein.

flugzeug
Das Auswärtige Amt bestellte den chinesischen Botschafter nach dem Vorfall mit dem Flugzeug zu einem klärenden Gespräch ein. (Symbolbild) - Depositphotos

Deutschland hat China einen schweren Vorwurf gemacht. Während der EU-Mission «Aspides» im Roten Meer war ein deutsches Aufklärungsflugzeug im Einsatz.

Dabei wurde es offenbar von einem chinesischen Kriegsschiff mit einem Laser ins Visier genommen. Das Auswärtige Amt bezeichnete den Vorfall als «inakzeptabel» und bestellte den chinesischen Botschafter Deng Hongbo ein.

Wie die «Tagesschau» berichtet, ereignete sich der Vorfall Anfang Juli. Ein deutsches Flugzeug war zu einem Überwachungsflug über dem Seegebiet unterwegs.

Klares Signal an China nach Laser-Zwischenfall

Dabei wurde es von einem chinesischen Kriegsschiff mit einem Laser anvisiert. Das Anstrahlen mit einem Laser gilt im Militär als Drohgebärde und kann Mensch und Material gefährden, so «ZDF».

Aspides flugzeug laserangriff
Bei der EU-Mission «Aspides» wurde ein deutsches Flugzeug laut Auswärtigem Amt von einem chinesischen Kriegsschiff mit einem Laser anvisiert. (Archivbild) - dpa

Die förmliche Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel. Damit signalisiert die Bundesregierung eine deutliche Verstimmung gegenüber China.

Das Auswärtige Amt erklärte auf der Plattform X: «Die Gefährdung von deutschem Personal und Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel», so das «Handelsblatt».

Besatzung von Flugzeug bleibt unverletzt

Das betroffene Flugzeug ist eine sogenannte Multi-Sensor-Plattform (MSP). Es dient der weiträumigen Aufklärung des Seegebiets und ist seit Oktober 2024 Teil der EU-Mission «Aspides».

Nach dem Vorfall wurde der Einsatzflug abgebrochen, die Maschine landete sicher auf der Basis in Dschibuti. Die Besatzung blieb unverletzt, wie das Verteidigungsministerium bestätigte.

EU-Mission schützt Handelsschiffe

Die Operation «Aspides» wurde ins Leben gerufen, um Handelsschiffe im Roten Meer vor Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz zu schützen. Bis zu 700 deutsche Soldaten sind an dem Einsatz beteiligt.

flugzeug laser
Die EU-Mission «Aspides» soll Handelsschiffe im Roten Meer schützen. (Archivbild) - keystone

Die Huthi-Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an. Sie zählt sich zur sogenannten «Achse des Widerstands» an der Seite von Hamas und Hisbollah, berichtet «DW».

Der Bundestag hatte das Mandat für die deutsche Beteiligung an der Mission erst im Januar verlängert. Die Mission ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung internationaler Handelswege, wie das Auswärtige Amt betont.

Keine vorherige Kontaktaufnahme

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurde das Flugzeug «ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme angelasert». Der Einsatz des Lasers durch das chinesische Kriegsschiff wird als bewusste Gefährdung von Mensch und Material gewertet.

Hältst du den Einsatz deutscher Kräfte im Rahmen der EU-Mission «Aspides» im Roten Meer für sinnvoll?

Der Einsatz der MSP bei «Aspides» wurde nach einer kurzen Unterbrechung wieder aufgenommen, so «Augen geradeaus».

Weitere Details zu möglichen Schäden am Flugzeug oder den genauen Umständen des Vorfalls wurden bislang nicht bekannt. Das Auswärtige Amt fordert von China eine Erklärung zu dem gefährlichen Zwischenfall.

Kommentare

User #3299 (nicht angemeldet)

Nachdem die chinesische Botschaft im Jugoslawien-Krieg von Nato-Flugzeugen bombadiert wurde (mit Toten), sind sie jetzt halt misstrauisch.

User #5836 (nicht angemeldet)

Hallo - es war im Roten Meer und man darf sich fragen was das chinesische Kriegsschiff dort verloren hat....

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