«Lage ist ernst»: Russen verletzen Esten-Luftraum für zwölf Minuten

Simon Huber
Simon Huber

Estland,

Drei russische Kampfjets verletzten am Freitag für zwölf Minuten den estnischen Luftraum. Experten fordern nun eine Erklärung des Westens.

estland
Mit drei Kampfjets flog Russland am Freitag während zwölf Minuten durch den estnischen Luftraum. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Kampfjets verletzten am Freitag estnischen Luftraum.
  • Estland aktivierte daraufhin den Nato-Artikel 4.
  • Experten sehen eine ernste Eskalation und fordern eine klare Antwort des Westens.

Drei russische Kampfflugzeuge drangen am Freitagnachmittag in den NATO-Luftraum Estlands ein und flogen zwölf Minuten Richtung Tallinn.

Estland reagierte mit der Aktivierung von Artikel 4 des NATO-Vertrags und forderte Konsultationen mit den Bündnispartnern. Wenn sich ein NATO-Staat bedroht fühlt, sieht dieser Artikel Beratungen mit Verbündeten vor.

Margus Tsahkna
Margus Tsahkna (rechts) bezeichnet die Verletzung des estnischen Luftraums als «beispiellose Dreistigkeit». - keystone

Wenige Stunden später meldete Polen einen weiteren Vorfall: Zwei russische Jets seien im Tiefflug über die Energie-Plattform Petrobaltic in der Ostsee geflogen. Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes wurde der nationale Luftraum dabei nicht verletzt.

Estlands Aussenminister Margus Tsahkna sprach von einer «beispiellosen Dreistigkeit». NATO-Sprecherin Allison Hart erklärte, die Allianz sei in der Lage, auf solches Verhalten zu reagieren.

Experten warnen vor neuer Eskalationsstufe

US-Präsident Trump sagte gegenüber Reportern: «Ich mag das nicht, wenn so etwas passiert.» Nach einem Austausch mit seinen Beratern wolle er sich nochmals an die Medien wenden.

Testet Russland seine Grenzen gegenüber Europa aus?

Militärexperte Fabian Hoffmann von der Universität Oslo warnte gegenüber der «Bild»: «Die Lage ist äusserst ernst einzuschätzen.» Russland teste bewusst Grenzen und die NATO müsse reagieren, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren.

russland
Experten bezeichnen die Aktion als Provokation Russlands. (Symbolbild) - keystone

Sicherheitsexperte Peter Neumann sieht in den Vorfällen gezielte Provokationen. Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München sprach gegenüber der Zeitung von einer neuen Eskalationsstufe.

Kommentare

User #2893 (nicht angemeldet)

So fängt das an. Es ist ein Test. Wenn die NATO nicht reagiert, werden sie kommen, die Russen.

User #1286 (nicht angemeldet)

Passieren wird nichts. Putin macht weiter und die Nato redet wieder von Drohungen, Stärke und Wille und Sanktionen und und und. Weil Putin diese A Bombe hat. Kann man nicht auf den roten Knopf drücken? Ist ja Herbstzeit. Zeit für Pilze.

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