Ladenbesitzerinnen schicken Slips an Frankreichs Premier als Protest
Dem Regierungschef Jean Castex werden Höschen per Post geschickt. Damit protestieren die Ladenbesitzerinnen gegen die coronabedingte Schliessung ihrer Läden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der französische Regierungschef Jean Castex erhält Höschen per Post.
- Die Aktion «Action Culottée» ist ein Protest von Besitzerinnen von Unterwäscheläden.
- Sie protestieren gegen die Schliessung ihrer Läden wegen der Corona-Massnahmen.
Slip in der Post: Aus Protest gegen die Schliessung ihrer Läden wegen der Covid-19-Pandemie haben Besitzerinnen von Unterwäscheläden Höschen an Regierungschef Jean Castex geschickt. «Action Culottée» heisst die symbolische Aktion.
In sozialen Netzwerken teilten die Ladenbesitzerinnen Fotos der Unterhöschen, die sie per Post an das Hôtel Matignon in Paris schickten. Das ist der Amtssitz des Premierministers.

«Wir möchten auf die sehr kritische Situation aufmerksam machen, die Hunderte von Wäschegeschäften in ganz Frankreich durchleben.» Das heisst es auf der Facebook-Seite. Seit Anfang April gelten in Frankreich wieder strengere Corona-Massnahmen. Die Unterwäscheläden stehen auf der Liste der nicht lebensnotwendigen Geschäfte - und müssen daher geschlossen bleiben.
«Das Erste, was man morgens anzieht»
Unterwäsche sei zwar auch Verführung, sagte etwa die Besitzerin eines Ladens in Grenoble, Sylvie Rey, dem Sender France 3. Es gebe aber auch Frauen, die ohne Anprobieren keinen passenden BH fänden oder Still-BHs benötigten.
Sie hat für Castex ein türkises Höschen mit Spitze ausgewählt. Unterwäscheläden hält sie für unverzichtbar. «Für viele Menschen ist das Höschen ein Spass, steht für Verführung. Aber es ist immer noch das Erste, was man morgens anzieht.»