Küste vor Gran Canaria: Jetski-Fahrer driftet 38 Stunden auf See
Ein 27-Jähriger übersteht zwei Nächte auf einem Jetski vor der Küste von Gran Canaria – und überrascht nach der Rettung mit einem ungewöhnlichem Wunsch.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann (27) trieb nach einer Jetski-Panne zwei Nächte lang vor Gran Canaria im Atlantik.
- Erst am dritten Tag entdeckte ein Suchflugzeug den Mann rund 15 Seemeilen vor der Küste.
- Er überstand das Abenteuer mit leichten Brustschmerzen, dehydriert und mit Sonnenbrand.
Zwei Tage und Nächte allein auf dem Atlantik: Für Layonel Ramirez Collado (27) wurde ein Ausflug vor Gran Canaria zum Albtraum. Auf einem Jetski trieb er fast 38 Stunden lang hilflos übers Meer. Ohne Land in Sicht, ohne Wasser, ohne Schutz vor der Sonne.
Dass er überlebte, gleicht einem Wunder. Erst am dritten Tag entdeckten Einsatzkräfte den völlig erschöpften Mann südwestlich der Küste.
Nach Angaben der Seenotrettung war Collado am Montagabend mit Freunden auf einem Motorboot unterwegs. Ein Jetski hing mit einem Seil am Heck, das sich jedoch löste. Der 27-Jährige sprang hinterher, um das Gefährt zu sichern und damit ans Ufer zu fahren.
Doch der Plan scheiterte: Der Jetski bekam Probleme, der Motor setzte im Dunkeln aus – und Collado wurde immer weiter aufs offene Meer hinausgetrieben.

Seine Begleiter warteten vergeblich am vereinbarten Treffpunkt. Als klar wurde, dass etwas nicht stimmte, schlugen sie gegen 23 Uhr Alarm.
Signal aus der Luft in Gran Canaria
Suchmannschaften durchkämmten die Küste, doch die erste Nacht blieb ergebnislos. Auch am folgenden Tag blieb jede Spur des Vermissten aus. Collado hielt sich weiter an seinem Jetski fest, kämpfte gegen Durst und Hitze.
Erst am dritten Tag hatte er Glück: Ein Flugzeug sichtete den jungen Mann rund 15 Seemeilen (etwa 30 Kilometer) südwestlich von Gran Canaria. Mittwochmittag wurde er schliesslich an Bord eines Rettungsschiffes gebracht.

Laut Salvamento Marítimo befand er sich «in einem scheinbar guten Gesundheitszustand». Lediglich leichte Brustschmerzen – verursacht durch das lange Liegen auf dem Jetski. Zudem sei er dehydriert gewesen und habe einen Sonnenbrand.
«Ich habe es gesagt»
Seine Familie empfing ihn erleichtert. «Ich habe es gesagt. Er hielt sich am Jetski fest und ist deshalb nicht ertrunken», betonte seine Mutter gegenüber der Zeitung «Canarias 7».

Für Collado selbst scheint nach dem Drama erst einmal Ruhe angesagt zu sein. Kaum an Land, erklärte er, er wolle «einfach Netflix schauen».