Sturmtief «Detlef» fegt mit Orkanböen über Norddeutschland
Sturmtief «Detlef» sorgt mit Sturmfluten, Orkanböen und Regen in Norddeutschland für zahlreiche Ausfälle und Verkehrsbehinderungen.

Anfang Oktober zieht Sturmtief «Detlef» mit voller Wucht über Norddeutschland hinweg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor orkanartigen Böen bis zu 110 km/h, speziell auf den Nordseeinseln und im höheren Bergland.
Zahlreiche Fährverbindungen zu den Inseln fallen aus, Flüge werden gestrichen, und Strassen sind gesperrt, wie die «Tagesschau» berichtet. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat für die Nordseeküste von Emden über Hamburg bis Sylt eine Sturmflutwarnung herausgegeben.
Orkan «Amy» sorgt für schwere Schäden in Europa
Laut Behörde kann das Hochwasser bis zu zwei Meter höher als das mittlere Hochwasser ausfallen. Die Flut soll am Sonntagmittag Emden und nachmittags Bremen und Hamburg erreichen.

Das Sturmtief, international Orkan «Amy» genannt, hat bereits in Nordfrankreich und Grossbritannien schwere Schäden verursacht. Zwei Menschen starben durch Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 131 km/h.
In der Nordsee trat ein Gasöltanker mit Motorschaden in Seenot, konnte aber nach kurzer Zeit gesichert werden. Die «Zeit» berichtet darüber.
Sturmtief mit grossen Auswirkungen
In Niedersachsen warnt der DWD vor schweren Sturmböen und Dauerregen, die sich über das ganze Wochenende hinziehen. Gewitter sind ebenfalls möglich.

Auch im Binnenland werden Windgeschwindigkeiten bis zu 70 km/h erwartet. Das Sturmtief bringt nasses, windiges Wetter und beendet die bisher freundliche Herbstperiode.
In Skandinavien und Grossbritannien sorgte Detlef ebenfalls für Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen. In Irland gab es einen Todesfall durch den Sturm.
Entstehung aus Hurrikan-Resten
Am Flughafen Schiphol in Amsterdam mussten zahlreiche Flüge annulliert werden, wie der «BR24» berichtet. Experten beschreiben Detlef als sogenannten Bombenzyklon.
Das Tief entstand aus den Resten des ehemaligen Hurrikans Humberto und verstärkte sich über dem Atlantik stark. Trotz der heftigen Böen dürfte Deutschland von einem ausgewachsenen Orkan verschont bleiben, so meteorologische Einschätzungen.
Das lange Oktoberwochenende bringt also Sturm, Regen und teils orkanartige Böen vor allem in Norddeutschland und an den Küsten. Die Bevölkerung wird zu Vorsicht und Flexibilität bei geplanten Aktivitäten geraten.