Ein Skandal um mutmasslichen Millionenbetrug beim teils staatlichen kroatischen Mineralölkozern INA setzt die bürgerliche Regierung des Landes unter Druck.
FILED - Croatia's Prime Minister Andrej Plenkovic, arrives for the meeting on the second day of an EU Summit. Photo: Gaetan Claessens/European Council/dpa - ATTENTION: editorial use only and only if the credit mentioned above is referenced in full
FILED - Croatia's Prime Minister Andrej Plenkovic, arrives for the meeting on the second day of an EU Summit. Photo: Gaetan Claessens/European Council/dpa - ATTENTION: editorial use only and only if the credit mentioned above is referenced in full - sda - Keystone/European Council/Gaetan Claessens
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Damir Skugor, Leiter der Erdgasabteilung von INA und zugleich Mitglied der bürgerlichen Partei HDZ des Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic, wurde in diesem Zusammengang verhaftet, ebenso wie vier weitere Personen.

Am Montag verlangte Plenkovic, Skugor aus der Partei auszuschliessen. Die Opposition forderte, dass die Regierung zur Verantwortung gezogen werde, zumal der Staat im Aufsichtsrat von INA vertreten ist.

Skugor und seine Komplizen sollen INA um rund eine Milliarde Kuna (rund 133 Millionen Euro) geschädigt haben, indem sie von Juni 2020 bis August 2022 Erdgas unter Preis an eine befreundete Firma verkauften. Diese verkaufte das Gas danach teurer weiter. Zu den Festnahmen kam es schon am Samstag, nachdem Banken ungewöhnliche Geldflüsse angezeigt hatten - unter anderem seien auf dem Konto von Skugors Vater 500 Millionen Kuna eingegangen.

INA gehört zu 49,1 Prozent dem ungarischen Konzern MOL und zu 44,3 Prozent dem kroatischen Staat. Drei von neun Aufsichtsratsmitgliedern kommen von Seiten des kroatischen Staats.

Schon in der Vergangenheit hatte ein Skandal um INA die kroatische Politik erschüttert. Der ehemalige kroatische Ministerpräsident und frühere HDZ-Vorsitzende Ivo Sanader wurde im Oktober 2021 zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er laut Gerichtsurteil beim Verkauf der INA-Anteile an die ungarische Mol von deren Generaldirektor Zsolt Hernadi Bestechungsgelder in Höhe von fünf Millionen Euro angenommen hatte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

OppositionVerkaufVaterStaatHaftEuroRegierung