Architektur-Denkmal in Zagreb von Brand verwüstet
In Zagreb ist ein sehr bekanntes Hochhaus der kroatischen Hauptstadt, der Vjesnik-Wolkenkratzer, in der Nacht zum Dienstag aus ungeklärter Ursache ausgebrannt.

In Zagreb ist das wahrscheinlich bekannteste moderne Hochhaus der kroatischen Hauptstadt ausgebrannt. Das Feuer brach im sogenannten Vjesnik-Wolkenkratzer aus bisher nicht geklärter Ursache in der Nacht zum Dienstag aus.
Menschen seien nicht verletzt worden, sagte ein Einsatzleiter der Zagreber Feuerwehr laut kroatischen Medien. Die Flammen hätten jedoch praktisch das gesamte Innere des sich über 16 Stockwerke erstreckenden und 67 Meter hohen Gebäudes zerstört, fügte er hinzu.
Das «Vjesnik»-Hochhaus war 1972 im Stil der damalige Moderne an der Slavonska avenija, einer breiten Ringstrasse am Rand des Zentrums von Zagreb, errichtet worden. Es beherbergte die 1940 gegründete kroatische Regierungszeitung «Vjesnik», die 2012 im Zuge des Bedeutungsverlusts von Print-Medien eingestellt wurde. Das ehemalige Medien-Hochhaus ist zum Grossteil weiter in Regierungsbesitz, steht aber heute weitgehend leer. Nur einige wenige Büros sowie ein kleiner Radiosender waren dort zuletzt ansässig.
Feuerwehr bringt Flammen unter Kontrolle
Der nächtliche Brand war in Zagreb weithin sichtbar. Die Feuerwehr rückte mit fast 100 Mann an. In den Morgenstunden gelang es diesen, die Flammen weitgehend einzudämmen.
Den Berichten zufolge waren in dem Gebäude noch grosse Mengen an Akten und Papiere gelagert, was die Ausbreitung des Brandes über mehrere Stockwerke begünstigt habe. Das eigentliche Archiv des «Vjesnik» war allerdings nach der Einstellung der Zeitung in das Kroatische Staatsarchiv gebracht worden.
Das vom kroatischen Top-Architekten Antun Ulrich (1902-1998) entworfene Hochhaus gilt als Paradebeispiel der modernen jugoslawischen Architektur. Nach der Einstellung des «Vjesnik» und dem Auszug von Redaktionen, Druckerei und Archiv blieb die Nachnutzung weitgehend ungelöst. Das Schicksal des «Vjesnik-Wolkenkratzers» gilt deshalb auch als Fallbeispiel für eine gescheiterte Privatisierungspolitik.














