Im Rahmen der X-Jam-Party in Kroatien feiern jedes Jahr tausende österreichische Maturanten ihren Abschluss. Nun kommen erschreckende Berichte ans Licht.
K.o.-Tropfen
Auf der kroatischen Halbinsel Lanterna sollen Mädchen unter anderem K.o.-Tropfen verabreicht worden sein. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Für viele Österreicher ist die Matura-Feier in Kroatien ein Highlight.
  • Allerdings wird das Bild der X-Jam-Party nun durch erschreckende Berichte getrübt.
  • Securitys sollen Mädchen während der Reise vergewaltigt haben. Es gab eine Festnahme.

Die X-Jam-Party auf der kroatischen Halbinsel Lanterna gilt unter österreichischen Maturantinnen und Maturanten als eine der beliebtesten Feiern überhaupt. Nun enthüllt die «Kronen Zeitung»: Im Rahmen der grössten Maturareise Europas soll sich Schockierendes zugetragen haben.

Demnach habe sich der 18-jährige Niederösterreicher Bastian K. nach der diesjährigen Ausgabe an die Zeitung gewendet. Er habe gehört, dass Securitys auf der Insel Mädchen belästigt, unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben sollen.

Matura-Reise Österreich Kroatien
An der X-Jam-Party auf der kroatischen Insel Lanterna gab es neben Berichten über sexuelle Belästigung auch Corona-Fälle. - Twitter/@krone_at

Um den Gerüchten nachzugehen, startete er einen Aufruf in den sozialen Medien, erzählt der junge Mann der «Krone». Er habe daraufhin zahlreiche Rückmeldungen von Betroffenen erhalten.

Ein Mädchen wurde demnach von einem Security-Mitarbeiter in den Wald gezogen und konnte sich vor der Vergewaltigung gerade noch retten. Ein weiteres landete gemäss den Berichten im Krankenhaus.

Auch Männer werfen Securitys Fehlverhalten vor

Die Vergewaltigungsvorwürfe sind nicht die einzigen Kritikpunkte am Veranstalter DocLX. Männliche Teilnehmer von X-Jam beschuldigen die Sicherheitsleute, ohne Grund gewalttätig geworden zu sein. Andere werfen der Organisation einen zu laschen Umgang mit dem Coronavirus vor.

«Es ist erschreckend, was auf der Maturareise so alles passiert ist», hält Bastian fest. Noch erschreckender sei allerdings, dass nichts dagegen getan werde.

Coronavirus Clubs
Menschen feiern eine Party. (Symbolbild) - Pixabay

DocLX weist die schweren Anschuldigungen über K.-o.-Tropfen und Vergewaltigungen zurück, Geschäftsführer Thomas Kroupa sagt: «Anzeigen dieser Art wurden unserem Team nicht gemeldet. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe gehen wir davon aus, dass dies passiert wäre.»

Das Missverhalten einzelner Mitarbeiter sei ihnen jedoch bekannt, sie seien mit einem Arealverweis bestraft worden. Man nehme die Anschuldigungen ernst, die Sicherheitskonzepte werden jedes Jahr angepasst, so Kroupa. Dennoch werde X-Jam auch im kommenden Jahr wie geplant stattfinden.

Wie kroatische Medien berichten, soll nun ein mutmasslicher Vergewaltiger festgenommen worden sein. Dieser sei 19 Jahre alt und Österreicher. Demnach sitze er seit dem 8. Juli in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen laufen nun auf Hochtouren.

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