Kritik am Bürgergeld: Opposition sieht Sozialstaat in Gefahr
Die geplanten Sanktionen im Bürgergeld werfen tiefe Gräben auf: Opposition und Gewerkschaften sprechen von einem Angriff auf den Sozialstaat.

Die Opposition kritisiert die geplante Bürgergeld-Verschärfung scharf. Grünen-Fraktionschefin Britta Hasselmann bezeichnet die Massnahmen als «menschlich hart und kalt», wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.
Sie wirft der Koalition vor, den Menschen «alles zu streichen, was sie zum Leben brauchen».
Kritik an Sozialkürzungen wächst parteiübergreifend
Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek nennt die Pläne «menschenunwürdig und rechtlich höchst fragwürdig». Sie sieht darin den Beginn eines «massiven Angriffs auf den Sozialstaat».

Die Kritik geht über Parteien hinaus. Juso-Chef Philipp Türmer spricht von einer «Rolle rückwärts» zur Hartz-IV-Zeit. Er warnt vor einer Klatsche vor dem Verfassungsgericht, wenn die Kürzungen umgesetzt werden, meldet der «Tagesspiegel».
Bürgergeld: Sanktionsverschärfungen im Fokus
Scharfe Sanktionen gegen Bürgergeld-Empfänger, die Termine oder Arbeitsangebote ablehnen, sind zentraler Kritikpunkt. Mit bis zu kompletten Leistungskürzungen sollen die Regeln durchgesetzt werden, so Bundeskanzler Friedrich Merz, der diese Verschärfungen verteidigt, berichtet «Cash».

Arbeitsministerin Bärbel Bas erklärt, dass die Sanktionen bis an die Grenze des Verfassungsrechts ausgedehnt werden. Die Priorität liege auf der schnellen Vermittlung in Arbeit, so die «Süddeutsche Zeitung».
Die Opposition sieht darin eine soziale Kälte. Hasselmann warnt, dass Sanktionen Menschen in existenzielle Nöte treiben könnten, was verfassungsrechtlich kaum haltbar sei. Reichinnek befürchtet, dass bestehende Rechte unterminiert werden.
Forderung nach sozialer Balance
Kritiker fordern eine sozial ausgewogenere Reform, die Arbeitsanreize schafft, ohne Härte walten zu lassen.
Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mahnt, dass Sanktionen psychische Belastungen erhöhen und zu schlechten Jobannahmen führen können. Darüber berichtet «Correctiv».

Die Bundesregierung plant die Umbenennung des Bürgergelds in «neue Grundsicherung». Dieser Schritt soll strengere Pflichten für Empfänger mit sich bringen, wie der «Marketscreener» meldet.