«Gewitter im Kopf»: Jan Zimmermanns Tics wurden durch Medien schlimmer
Der «Gewitter im Kopf»-Star Jan Zimmermann ist mit 27 Jahren verstorben. Zuvor sprach er offen über die Verschlechterung seiner Tics durch seinen Erfolg.

Der beliebte YouTube-Star Jan Zimmermann ist im Alter von nur 27 Jahren verstorben und hinterlässt eine trauernde Community. Am 18. November wurde der Schöpfer des erfolgreichen Kanals «Gewitter im Kopf» tot in seiner Wohnung in Königswinter aufgefunden.
Bereits zu Lebzeiten hatte Jan offen über die Schattenseiten seines Erfolgs auf sein Tourette-Syndrom gesprochen. Das hatte er in einem Interview im Jahr 2020 verraten.
«Gewitter im Kopf»-Star Jan gestand: Aufmerksamkeit verstärte Tourette-Syndrom
Mit wachsender Popularität verstärkten sich auch Jans Tics, ein Phänomen, das er selbst reflektierte. «Ich wurde auch sogar schon von meiner Ärztin darauf angesprochen», gestand er gegenüber «Promiflash».
Die Komplexität seiner Tics nahm zu, besonders die verbalen Äusserungen entwickelten sich zu ganzen Sätzen mit situationsbezogenem Inhalt. Jan beschrieb diese Entwicklung als direkte Folge des Erfolgs seines Kanals.

Trotz dieser Herausforderung betonte er die medizinische Unbedenklichkeit: «Also aus gesundheitlicher Sicht sind vermehrte Tics ungefährlich.»
Umgebung beeinflusste Intensität der Tics
Die Umstände und die Anwesenheit anderer Menschen beeinflussten Jans Symptome erheblich. Er bemerkte laut «Promiflash» deutliche Unterschiede zwischen öffentlichen Auftritten und privaten Momenten.
«Macht ja immer noch einen Unterschied, ob die Kamera an ist oder nicht. Also, wenn die Kamera aus ist, beruhigt sich das ja auch wieder ein bisschen», erklärte er seine Erfahrungen.

In der Zurückgezogenheit seiner eigenen vier Wände fand Jan die grösste Ruhe und Linderung seiner Symptome. Die Abwesenheit anderer Menschen ermöglichte es ihm, zur Ruhe zu kommen und seine Tics auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Entstehung eines besonderen Kanals
Der YouTube-Kanal «Gewitter im Kopf» entwickelte sich zu einem aussergewöhnlichen Projekt, das Millionen Menschen erreichte. Jan Zimmermann und sein Freund Tim Lehmann schufen gemeinsam eine Plattform, die Verständnis für neurologische Erkrankungen förderte.
Ihre authentische Herangehensweise machte das Tourette-Syndrom für ein breites Publikum greifbar und verständlich, so der «Merkur». Der Erfolg des Kanals basierte auf der ehrlichen Darstellung von Jans Alltag mit seiner Erkrankung, die er liebevoll «Gisela» nannte.
Die beiden Freunde dokumentierten verschiedenste Situationen – von Fahrstunden über Schulbesuche bis hin zu Freizeitaktivitäten wie Paintball.
Familie gibt Todesursache bekannt und verabschiedet sich von Jan
Auf Instagram würdigten die Angehörigen Jans aussergewöhnliche Persönlichkeit und seinen positiven Einfluss auf andere. «Sein Humor, seine Ehrlichkeit und sein grosses Herz waren Geschenke, die er mit allen geteilt hat», schrieben sie.

Die Familie betonte, wie Jan anderen Menschen gezeigt hatte, dass man auch in schweren Zeiten liebevoll durchs Leben gehen kann. Mit den bewegenden Worten «Wir lassen dich gehen, aber niemals los» verabschiedeten sich seine Angehörigen.
Nach der durchgeführten Obduktion ergaben sich keine Hinweise auf Fremdverschulden, was den plötzlichen und natürlichen Charakter seines Todes unterstrich. Mittlerweile gab die Familie bekannt, dass ein epileptischer Anfall die Ursache war.
















