Mit rund 1250 Kliniken in Deutschland soll eine gute Versorgung gesichert sein. Eine GKV-Vorständin drängt auf die Umsetzung der umstrittenen Krankenhausreform.
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Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fordern eine Umsetzung der Krankenhausreform. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die umstrittene Krankenhausreform in Deutschland soll umgesetzt werden.
  • Darauf bestehen die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV).
  • Mit rund 1250 existierenden Kliniken, soll die Versorgung landesweit gesichert sein.

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) dringen auf eine Umsetzung der umstrittenen Krankenhausreform. Dafür schlagen sie eine stärkere Konzentration des Netzes vor.

Am Freitag sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand des GKV-Spitzenverbands im brandenburgischen Kremmen: «Mit etwa 1250 Kliniken, die schon existieren, wäre eine gute Versorgung in Deutschland gesichert.»

Dies gehe aus einem Modell des Verbands hervor, das ein aktuelles Netz von 1675 Häusern zugrunde legt. Die anderen Kliniken müssten erklären, wofür sie künftig gebraucht würden.

Bundesweite einheitliche Planungssprache

Wichtig aus Patientensicht sei: «Irgendein Krankenhaus genügt nicht, um sich versorgen zu lassen», sagte Stoff-Ahnis. Gebraucht werde eine «bundesweit einheitliche Planungssprache» zur Qualität und zum Bedarf. Damit würden sich komplexe Operationen an geeigneten Kliniken konzentrieren, statt bei «Gelegenheitsversorgern» gemacht zu werden. Ziel sei: «Wer etwas oft macht, der kann es einfach besser».

Stoff-Ahnis warb dafür, dass die Krankenhausreform zustande kommt. Es müsse auch stärker darüber diskutiert werden, wo die Chancen lägen. Veränderung bedeute nicht nur Abbau, dies könne auch Investitionen in neue Abteilungen an bestimmten Standorten zur Folge haben.

Bisher werde die Debatte oft aus Perspektive der Kliniken geführt. Es müsse aber darum gehen: «Wie kommt der Patient zum Krankenhaus – nicht, wie kommt das Krankenhaus zu seinen Patienten.»

Anfang 2024 soll Reform in Kraft treten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte nach Beratungen mit den Ländern am Donnerstag von einem Durchbruch für die Pläne gesprochen. Geplant ist, über den Sommer einen Gesetzentwurf zu erstellen, damit die Reform Anfang 2024 in Kraft treten kann. Im Blick stehen unter anderem einheitliche Qualitätskriterien und Einstufungen des Netzes mit entsprechender Finanzierung.

Zudem soll das Vergütungssystem mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden, um Kliniken von wirtschaftlichem Druck zu lösen. Künftig sollen sie eine gesicherte Finanzierung allein für das Vorhalten bestimmter Leistungen bekommen.

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