Schweizer kosten Krankenkassen viel mehr als Ausländer
Laut der SVP ist die Zuwanderung schuld an den erhöhten Prämien der Krankenkassen. Schweizer kosten die Kassen aber klar mehr, wie eine Studie des BFS zeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer kostet die Krankenkassen am meisten Geld?
- Aus einem neuen Bericht geht hervor: Schweizer brauchen fast 1000 Franken mehr pro Jahr.
- Die Nettokosten für Menschen mit Schweizerpass liegt bei 3554 Franken pro Jahr.
Menschen mit Schweizer Staatsbürgerschaft verlangen den Krankenkassen deutlich mehr ab als ausländische Personen. Das geht aus einem neuen Bericht des Bundesamt für Statistik (BFS) hervor.
Im Bericht wurden die Nettokosten von Menschen mit 193 verschiedenen Nationalitäten über den Zeitraum 2019 bis 2022 gemessen.
Schweizerinnen und Schweizer kosteten die Krankenkassen im Durchschnitt 3554 Franken jährlich. Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft brauchten hingegen «nur» 2569 Franken. Das sind 28 Prozent weniger.
Menschen aus Georgien sind besonders teuer für Krankenkassen
30 Nationalitäten übertrumpften die Kosten der Schweizer aber: Ganz an der Spitze liegen die Georgier mit stolzen 6267 Franken pro Jahr.
Danach folgen Uruguay und Guinea-Bissau. Die tiefsten Kosten haben Menschen aus Malawi, wie das BFS gegenüber dem «Tagesanzeiger» verrät. Sie kommen im Schnitt mit 593 Franken pro Jahr aus.
Die Analyse wurde von niemand geringerem als SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi eingefordert. Schon lange argumentiert die Partei damit, dass «massive Zuwanderung» dafür verantwortlich ist, dass die Krankenkassenprämien in die Höhe schnellen.
Nun ist klar: Schweizerinnen und Schweizer fallen teurer aus, als die meisten Menschen mit anderer Staatszugehörigkeit.
Ein wichtiger Faktor wurde bei der Analyse allerdings vernachlässigt: das Alter.
Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sind im Durchschnitt älter als ausländische. In den letzten Jahren vor dem Tod fallen die Kosten der Krankenkassen allerdings am höchsten aus.
Menschen mit Doppelbürgershaft konnten im Bericht auch nicht berücksichtigt werden. Das, obwohl sie einen wichtigen Bestandteil der Bevölkerung ausmachen.