Eine Aktivistin und ein Aktivist wurden in London verurteilt, da sie sich im Juni an ein Bild von van Gogh geklebt haben. Der Schaden beträgt rund 2000 Pfund.
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Emily Brocklebank und Xavier Gonzales-Trimmer, Aktivisten von «Just Stop Oil», beim Verlassen des Gerichts in London. - James Manning/PA Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Klimaaktivisten hatten sich aus Protest gegen ein van-Gogh-Bild in London festgeklebt.
  • Damit protestierten sie gegen die Ölförderung.
  • Die beiden wurden nun verurteilt.
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Am Dienstag standen die zwei Klimaaktivisten vor Gericht, die sich an den Rahmen eines Bildes von Van Gogh geklebt hatten. Die Aktion entstand aus Protest gegen die Ölförderung in Grossbritannien. Die Aktivistin und der Aktivist wurden in London schuldig gesprochen.

Emily Brocklebank wurde dabei zu 21 Tagen Haft verurteilt, wobei die Strafe für sechs Monate zur Bewährung ausgesetzt wurde. Allerdings unterliegt die 24-Jährige einer elektronisch überwachten sechswöchigen Ausgangssperre. Das Strafmass gegen den 22-jährigen Mitangeklagten ist noch unbekannt.

Bild von Van Gogh ist nicht beschädigt, Rahmen schon

Dabei soll ein Schaden von knapp 2000 Pfund (2262 Franken) am Rahmen des Bildes von van Gogh entstanden sein. Die Vorwürfe gegen einen 21-jährigen Aktivisten, der Sicherheitskräfte abgelenkt haben soll, wurden fallengelassen. Er erhielt aber eine Geldstrafe, weil er nicht vor Gericht erschien.

just stop oil protest
Aktivisten von «Just Stop Oil» klebten sich im Juni in London an einem Gemälde von van Gogh fest. - Twitter/@juststop_oil

«Wenn es um Protest geht, bekommt man mit Reden keine Plattform», sagte Brocklebank. «Durch das Kleben entsteht eine Geschichte, der die Medien folgen wollen.» Die Studentin sagte, sie habe nicht damit gerechnet, dass ihre Handlungen grossen Schaden anrichte.

«Kleber geht wieder ab», sagte sie. Kuratorin Karen Serres bezifferte den Wert des Rahmens aus dem 18. Jahrhundert auf etwa 20'000 Pfund.

Just Stop Oil wird weiterhin Widerstand leisten

Richterin Neeta Minhas sagte, der Bilderrahmen aus dem 18. Jahrhundert sei dauerhaft beschädigt worden. «Das Gemälde hat einen bedeutenden historischen und künstlerischen Wert, und ich halte den Schaden für beträchtlich», sagte Minhas.

Just Stop Oil verteidigte die Aktion. Kunst müsse geschützt und gewertschätzt werden.

«Die Entscheidung unserer Regierung, neue Projekte für fossile Brennstoffe voranzutreiben, wird unsere Kultur und die Zukunft junger Menschen zerstören». Dies teilte die Organisation mit. Just Stop Oil werde weiterhin gewaltfreien Widerstand leisten.

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