Sparkurs im Vatikan: Künftig können Kardinäle und hochrangige Kurienmitarbeiter nicht mehr kostenfrei oder besonders günstig Immobilien mieten und nutzen, die dem Heiligen Stuhl gehören. Dies hat Papst Franziskus wegen der ernsten wirtschaftlichen Lage des Vatikans angeordnet, wie das offizielle Nachrichtenportal Vatican News am Mittwoch berichtete. Der Beschluss zielt insbesondere auf Kardinäle, Leiter der Dikasterien sowie Sekretäre und Verwalter.
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Papst Franziskus geht nach der Pfingstmesse auf dem Petersplatz an Kardinälen vorbei. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bisher war es Geistlichen in hohen Positionen gestattet, billig oder gar gratis in vatikaneigenen Wohnungen innerhalb der Mauern des Kirchenstaates oder ausserhalb dieser in Rom zu wohnen.

Von nun an müssen die gleichen Preise erhoben werden wie für Personen ohne Ämter beim Heiligen Stuhl.

Die Massnahme ist eine Reaktion auf die zunehmend schwierige wirtschaftliche Lage des Vatikans. Alle müssten ein «ausserordentliches Opfer bringen, um mehr Mittel für die Mission des Heiligen Stuhls bereitzustellen», zitiert Vatican News aus dem Beschluss. Man wolle die Einnahmen nun durch höhere Mieten der eigenen Immobilien steigern. Aktuelle Mietverträge behielten aber bis zum Ende ihrer Laufzeit die derzeitigen Konditionen.

Bereits vor knapp zwei Jahren hatte der Papst Sparmassnahmen beim Heiligen Stuhl eingeleitet. Wegen schon damals massiver finanzieller Schwierigkeiten, unter anderem durch die Corona-Pandemie, hatte Franziskus die Gehälter hoher Geistlicher gekürzt. Betroffen waren auch damals vornehmlich Kirchenmänner wie Kardinäle, Kurienchefs, Sekretäre der Dikasterien sowie Priester und Ordensleute.

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