Verpackungen aus Kunststoff enthalten mehr Dickmacher als bisher angenommen. Zu diesem Schluss kommt ein Forscherteam. Besonders problematisch: Kaffeebecher.
Kaffee
Laut einer Studie enthalten Kaffeebecher verschiedene Substanzen mit Dickmacher-Potenzial. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher aus Norwegen haben Lebensmittelverpackungen genauer unter die Lupe genommen.
  • Laut der Studie kann sich die Verpackung eines Produkts negativ auf die Figur auswirken.
  • Gerade Plastik enthalte unterschiedliche Substanzen mit Dickmacher-Potenzial.

Ein Pad Thai in der Wegwerfschüssel, ein Glacé oder Kaffee im Einwegbecher: Die meisten Menschen greifen gelegentlich zu Gerichten und Getränken, die in Kunststoff verpackt sind.

Doch: Nicht nur der Inhalt kann sich dabei auf die Figur auswirken, sondern auch das Plastik selbst. Zu diesem Schluss kommt nun ein Forscherteam der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie.

Kaffeebecher
Die Kaffeebecher aus Kunststoff können sich laut einer neuen Studie negativ auf die Figur auswirken. - dpa-infocom GmbH

Die Wissenschaftler haben den Chemikaliengehalt von 34 alltäglichen Kunststoffprodukten untersucht. Unter ihnen waren unter anderem auch Lebensmittelverpackungen, wie etwa Getränkeflaschen und Joghurt- oder Kaffeebecher.

Plastik als unterschätzter Faktor für Übergewicht

Um zu testen, wie sich die einzelnen Kunststoffe auf das Gewebe auswirken, brachten sie die Forschenden in Kontakt mit Mäusezellkulturen. Das Ergebnis: Bei etwa jedem dritten Plastikextrakt zeigte sich eine deutliche Zunahme der Fettzellen.

Studienautor Martin Wagner fasst zusammen: «Unsere Experimente zeigen, dass handelsübliche Plastikprodukte eine Substanzen-Mischung enthalten, die ein relevanter und unterschätzter Faktor für Übergewicht sein können.»

Joghurt
Auch Joghurts werden meistens in Bechern gekauft, die gesundheitsschädigend sind. - Keystone

Laut Wagner enthalte Plastik viele unterschiedliche Substanzen mit Dickmacher-Potenzial. Nun ist klar: Lebensmittelverpackungen geben die Substanzen an das Produkt ab, das der Mensch schliesslich isst oder trinkt.

«Die Chemikalien sind nicht fest im Material gebunden und können auslaugen, also in die verpackten Lebensmittel übergehen», erklärt Wagner.

Kaffee im Keramikbecher, Gemüse ohne Verpackung

Ein Beispiel dafür sind die beliebten Coffee-to-go-Becher. Sie sind innen mit einer wasserabweichenden Beschichtung versehen, die laut Wagner gesundheitsschädigend sein kann.

Bislang seien nur unzureichende wissenschaftliche Erkenntnisse über deren tatsächliche Sicherheit und Nachhaltigkeit bekannt. Darum sind laut den Forschern Keramik- oder Edelstahlbecher die weitaus bessere Alternative.

Brauchen Sie oft Plastikbecher und -geschirr?

Weitere Möglichkeiten, um den Kontakt zu künstlichen Dickmachern zu verringern: Statt Plastikteller und Trinkhalme nur noch Mehrweggeschirr nutzen und Obst und Gemüse nur noch lose einkaufen.

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