Wegen seiner Psyche lehnte ein Gericht in London die Auslieferung von Julian Assange ab. Seine Partnerin hofft nun auf ein Nachgeben der US-Regierung.
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Eine Person hält ein Schild, dass zur Freilassung Julian Assanges aufruft. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Bezug auf die Auslieferung Assanges hofft seine Partnerin auf ein Nachgeben der USA.
  • Julian Assange sitzt seit zwei Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis in London.
  • Wegen seiner Psyche wurde eine Auslieferung an die USA abgelehnt.

Die Partnerin von Julian Assange, Stella Moris, hofft auf ein Nachgeben der Regierung in Washington. Dies im Tauziehen um die Auslieferung des Wikileaks-Gründers. Das sagte die 38-Jährige der britischen Nachrichtenagentur PA nach einem Besuch im Hochsicherheitsgefängnis HMP Belmarsh in London. Dort sitzt Assange seit inzwischen mehr als zwei Jahren ein.

Das Paar hat zwei kleine Kinder. Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden habe Anzeichen erkennen lassen, dass sie sich der Meinungsfreiheit verpflichtet fühle, so Moris. Sie fügte hinzu: «Der einzig logische Schritt wäre, diese gesamte Strafverfolgung fallen zu lassen (...)».

London lehnte Auslieferung von Assange ab

Ein Gericht in London hatte im Januar den US-Antrag auf Auslieferung Assanges unter Verweis auf dessen angegriffene psychische Gesundheit abgelehnt. Auf freien Fuss kam der 49-jährige gebürtige Australier jedoch nicht, weil Washington Berufung beantragte. Ob dem Antrag stattgegeben wird, ist aber noch unklar.

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Julian Assange wurde vom FBI ausspioniert. - Keystone

Die US-Justiz wirft Assange vor, geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Dies gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning. Er habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, so der Vorwurf.

Ihm drohen 175 Jahre Gefängnis

Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat. Jahrelang hatte sich Assange einer Festnahme durch die Flucht in die ecuadorianische Botschaft in London entzogen. In Amerika droht ihm im Falle einer Verurteilung ein Strafmass von bis zu 175 Jahren.

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