Vor allem für junge Menschen ist die Rabattschlacht am Black Friday ein wichtiger Shopping-Tag. Verbraucherschützer warnen allerdings vor Betrügern und geben Tipps für ein sicheres Schnäppchenjagen.
Während der jährlichen Online-Rabattschlachten setzt man laut Verbraucherzentralen lieber auf etablierte Zahlungsmittel. Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn
Während der jährlichen Online-Rabattschlachten setzt man laut Verbraucherzentralen lieber auf etablierte Zahlungsmittel. Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland will einer Umfrage zufolge am Rabatttag Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen.

Ganz oben auf dem Einkaufszettel stehen dabei trotz aktueller Lieferprobleme Unterhaltungselektronik, Kleidung und Modeaccessoires, wie aus einer am vergangenen Freitag veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht.

Im Durchschnitt wollen die Schnäppchenjäger demnach in diesem Jahr deutlich mehr ausgeben als im Vorjahr, nämlich 340 Euro (Vorjahr: 205 Euro). Damit übertreffen die Verbraucher in Deutschland in Sachen Ausgabenbereitschaft die Konsumenten in Frankreich (300 Euro), Italien (280 Euro) oder Spanien (260 Euro) erheblich.

Vor allem junge Leute fiebern auf den Black Friday hin

Der Black Friday sei zu einem festen Bestandteil des Shopping-Kalenders in Deutschland geworden, hiess es von den BCG-Experten. Besonders populär ist das Einkaufsevent der Umfrage zufolge bei den unter 25-Jährigen. Für die Älteren spiele er eine nicht ganz so grosse Rolle. Deutlich mehr Menschen wollen der Umfrage zufolge den Black Friday in diesem Jahr nutzen, um günstig Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

Der Online-Handel dürfte dabei zwar weiter eine wichtige Rolle spielen, aber nicht mehr ganz so dominierend sein wie noch vor einem Jahr. Hatten 2020 noch 57 Prozent der Befragten angegeben am Black Friday nur online einkaufen zu wollen, so waren es in diesem Jahr «nur» noch 53 Prozent.

Der Anteil derjenigen, die sowohl online als auch im klassischen Ladengeschäft auf Schnäppchenjagd gehen wollen, stieg dagegen von 35 auf 41 Prozent. Nur im stationären Einzelhandel zu shoppen, planen nur noch 5 Prozent der Verbraucher.

Online-Shopping: Bequem, doch mitunter unzuverlässig

Für den Online-Einkauf spricht in den Augen der Kunden vor allem die Bequemlichkeit und die Möglichkeit, grössere Menschenmengen zu meiden. Fast jeder dritte Online-Käufer klagte allerdings, dass die Lieferung im vergangenen Jahr zu lange gedauert habe. Ein Problem, dass in diesem Jahr wegen der aktuellen Lieferengpässe nach Einschätzung von BCG sogar noch an Bedeutung gewinnen könnte.

Die warnt ausserdem vor Betrügern, die entweder minderwertige Ware verkaufen oder Produkte überhaupt nicht versenden. Rund um den Black Friday sollten Kunden Käufe daher möglichst via Lastschrift oder auf Rechnung tätigen. Websites mit faulen Angebote erschienen oft nicht verdächtig, da sie real existierende Shops mitunter kopieren. Kauf gegen Vorkasse kann dann richtig schief gehen.

Zu günstig um wahr zu sein

Ein Hinweis auf Betrug sind aber zum Beispiel unrealistisch günstige Preise. Deshalb sollten verschiedene Anbieter verglichen werden. Hierbei helfen Preissuchmaschinen oder die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) der Hersteller.

Stichproben der Verbraucherzentrale NRW in den vergangenen Jahren offenbarten: Durchschnittlich lagen die Preisreduzierungen an solchen Rabatttagen statt versprochener 50 Prozent oder mehr in Wirklichkeit oft bei unter 20 Prozent.

Die Bundesnetzagentur rät ausserdem, nur bei als seriös bekannten Shops einzukaufen und sich gegebenenfalls bei der Verbraucherzentrale über unbekannte Anbieter zu informieren. Im Shop sollten ausserdem Angaben zu allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie Widerrufs- und Rückgabebelehrungen zu finden sein. Ein gutes Zeichen ist auch, wenn Verkäufer Fragen zum Produkt zügig und freundlich beantworten können.

Ist ein Produkt doch nicht so gut oder günstig wie gedacht, bleibt Käufern immer noch der Widerruf. Dieser ist in der Regel ohne Angabe von Gründen bis zu 14 Tage nach der Lieferung möglich. Möglicherweise fallen jedoch Rücksendekosten an.

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