Italien: Massnahmen gegen Massentourismus sorgen für Einbussen

Juli Rutsch
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Italien: Die Cinque Terre führten neue Massnahmen gegen den Massentourismus ein. Die Bilanz ist ernüchternd. Vor allem kleine Betriebe spüren die Folgen.

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Gegen Massentourismus führte Italien in der Region Cinque Terre Beschränkungen ein. Doch die führen jetzt zu Einbussen. - Depositphotos

Die Cinque Terre an der ligurischen Riviera in Italien haben als beliebtes Reiseziel Massentourismus mit neuen Regeln entgegnet. Hohe Preise für Bahntickets sollen die Touristenströme eindämmen, wie «Travelnews.ch» berichtet.

An Wochenenden und in der Hochsaison kostet das Regional-Ticket zwischen den Dörfern nun das Doppelte. Gleichzeitig profitieren Einheimische von ermässigten Preisen.

Ohne richtige Ausrüstung drohen Strafen

Neu gibt es ein Einbahnsystem für den beliebten Wanderweg Sentiero Verde Azzurro. Zwischen 9 und 14 Uhr ist die Route nur noch in eine Richtung begehbar, um zu viel Andrang zu verhindern.

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Die Region Cinque Terre ist eine beliebte Wanderregion in Italien. - z.V.g.

Dazu kommen Kontrollen des richtigen Schuhwerks: Besucher ohne passende Ausrüstung müssen mit hohen Geldstrafen rechnen. Die Nationalparkpräsidentin Donatella Bianchi beschreibt das erste Jahr der Massnahmen als geordneten und respektvollen Tourismus.

Neue Regelungen in Italien bringen auch Einbussen

Doch die Folgen der Massnahmen auf die lokale Wirtschaft sind vielfältig. Laut «Frankfurter Rundschau» spüren vor allem kleine Hotels und Restaurants Einbussen.

Die strikten Regeln und höheren Preise schrecken einige Touristen ab, was zu einem Rükgang der Besucherzahlen führt. In kleineren Dörfern ist der Alltag weiter von Verspätungen im Nahverkehr und Überfüllung geprägt.

Technik gegen den Andrang

Neue digitale Methoden helfen, die Besucherströme zu erfassen und in Echtzeit zu Steuern. Eine App informiert Touristen darüber, welche Orte überfüllt sind.

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Die malerischen Dörfer in der Cinque Terre in Italien locken viele Touristen an. - Depositphotos

Dennoch bleibt vieles ungewiss, wie Parkchef Vittorio Alessandro gegenüber dem «Spiegel» sagte. Die Massnahmen sollen bald optimiert werden, aber der Kampf gegen den Massentourismus ist langwierig.

Besonders betroffen sind die kleinen Betriebe, die auf den Tourismus angewiesen sind. Die zunehmenden Einschränkungen sorgen für eine schwierige Balance zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Existenz.

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Kommentare

angry confederate

Selber schuld wenn Tourismus das einzige Wirtschaftsstandbein einer Region ist. Ausserdem ist die Gesellschaft, ausgenommen im Asylbereich, zwar auch nicht freiwillig, für solche Regionen nur zu bezahlen, dann aber zu hause zu bleiben.

User #2358 (nicht angemeldet)

Gerade was den Tourismus betrifft kann man die Folgen bestimmter Maßnahmen nicht wirklich vorher einschätzen, die sich unter Umständen verheerend auf die lokale Wirtschaft auswirken können. Einerseits nachvollziehbar, dass man den Overtourism einschränken will, wenn es überhand nimmt. Andererseits muss man aber damit rechnen, dass solche Einschränkungen schnell dazu führen kann, dass mehr Touristen fern bleiben, als man das erwartet hat. Der Grund dafür ist einfach, denn gerade im Tourismus wird schnell und viel über die Medien berichtet, was dazu führt, dass haufenweise Touristen wegen diesen Informationen sich Alternativen suchen, weil sie ihren Auszeit genießen möchten.

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