Inflation in der Eurozone fällt unter drei Prozent
Trotz einer deutlich höher gefühlten Teuerungsrate ist die Inflation in der Eurozone auf den Tiefstand gesunken.

Die Inflation in der Eurozone hat den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren erreicht. Die Jahresinflationsrate fiel auf 2,9 Prozent von zuvor 4,3 Prozent. Die teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg nach einer zweiten Schätzung mit.
Damit wurde eine erste Erhebung bestätigt. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 0,1 Prozent. Mit dem Rückgang im Oktober liegt die Inflationsrate im gemeinsamen Währungsraum unter der Marke von drei Prozent.
Einblick in die Kerninflation
Rückläufig war auch die Kernteuerung, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. In dieser Betrachtung fiel die Jahresrate von 4,5 Prozent im Vormonat auf 4,2 Prozent. Die Kerninflation bildet nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab .Der Inflationstrend wird daher etwas besser dargestellt als die Gesamtrate.
Lebens- und Genussmittel waren zwar immer noch deutlich teurer als vor einem Jahr. Der Preisauftrieb schwächte sich aber von 8,8 auf 7,4 Prozent ab. Die Preise für Dienstleistungen stiegen nur geringfügig schwächer als im Vormonat. Die Energiepreise sanken im Oktober zum Vorjahresmonat um 11,2 Prozent.
Grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern
In den einzelnen Ländern der Eurozone war die Inflationsentwicklung weiter sehr unterschiedlich. Die höchste Jahresrate wies die Slowakei mit 7,8 Prozent auf. In Belgien (-1,7 Prozent) und den Niederlanden (-1,0 Prozent) sanken die Preise im Jahresvergleich. In Deutschland lag die Inflation bei 3,0 Prozent.
Trotz der deutlich schwächeren Teuerung wird das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent nach wie vor überschritten. Die EZB hatte ihre Leitzinsen im Verlauf eines Jahres im Kampf gegen die hohe Inflation deutlich angehoben.