EU

EU-Gerichtshof schränkt Werbung bei Nahrungsergänzungsmitteln ein

Keystone-SDA
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Luxemburg,

Die gesundheitsbezogene Werbung für bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe ist in der EU vorerst verboten. Für Nahrungsergänzungsmittel dürfte es spürbare Folgen haben.

europäischer gerichtshof
Werbung für Nahrungsergänzungsmittel ist mit einem EU-Verbot beschränkt. (Archivbild) - AFP/Archiv

Gesundheitsbezogene Werbung für Safranextrakt, Ginkgo und andere pflanzliche Inhaltsstoffe ist in der EU bis auf Weiteres verboten. Vor allem für den wachsenden Markt mit Nahrungsergänzungsmitteln dürfte das Urteil spürbare Folgen haben.

Das Verbot gelte so lange, bis die EU-Kommission die werblichen Aussagen geprüft und in die dafür vorgesehen Liste aufgenommen habe, urteilte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg.

Konsequenzen des Verbots

Konkret geht es um ein Verfahren gegen die Hamburger Firma Novel Nutriology. Sie bewarb ein Nahrungsergänzungsmittel damit, dass es ein stimmungsaufhellendes Safranextrakt sowie ein Melonensaftextrakt enthalte, das Stressgefühle und Erschöpfung abbaue. Der Verband Sozialer Wettbewerb sah darin eine unzulässige gesundheitsbezogene Angabe und klagte.

Eigentlich regelt eine Liste der EU, welche gesundheitsbezogenen Angaben zulässig sind. Sie schreibt zum Beispiel vor, wann genau die Aussage rechtens ist, dass das Vitamin Biotin zu einer normalen Funktion des Nervensystems beiträgt.

Die Rolle von «Botanicals»

Anträge, Werbeaussagen zu sogenannten Botanicals in diese Liste aufzunehmen, wurden von der zuständigen Behörde allerdings in grosser Zahl abgelehnt – auch mangels Studien. In der Folge setzte die Kommission die Prüfung von Aussagen zu «Botanicals» auf Eis. Ob diese noch nicht in die Liste aufgenommenen Werbeaussagen zulässig sind, war Kern des Verfahrens am EuGH.

Die Richterinnen und Richter verneinten das in ihrem Urteil. Ausnahmen seien möglich, sofern eine gesonderte Regelung bestehe. Das sei im vorliegenden Fall, der vom Bundesgerichtshof an den EuGH verwiesen wurde, allerdings nicht der Fall.

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Kommentare

User #4077 (nicht angemeldet)

Warnhinweise auf denaturierte Industrie nahrung wären ebenfall angebracht.

User #6105 (nicht angemeldet)

Nur über die Nahrung wird praktisch niemand alle benötigten Stoffe und Vitamine zu sich nehmen können. Nahrungsergänzungsmittel sind da unabdingbar, speziell das Vitamin D. Vergesst diese unnützen Infos von wegen 10 Min. an der Sonne würden reichen, das ist Unsinn! Einmal pro Jahr bestimmen lassen und wenns unter 70ng/ml ist, sofort handeln. Euer Körper wirds euch danken.

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