Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank sprach in einem Interview davon, die Zinsen im Euroraum erst einmal möglichst stabil halten zu wollen.
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EZB-Sitz in Frankfurt. (Archivbild) - AFP/Archiv

Die Zinsen im Euroraum dürften nach Ansicht von EZB-Spitzenvertretern längere Zeit auf dem aktuellen Niveau verharren. «Jede Diskussion über Zinssenkungen ist eindeutig verfrüht», sagte Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der slowenischen Zeitung «Finance».

«Wir werden sehen, wie sich die Dinge von Monat zu Monat entwickeln, aber unser Ansatz besteht jetzt darin, die Zinssätze lange genug auf diesem Niveau zu halten, um unser Ziel zu erreichen», so de Guindos. Mit hohen Zinsen versucht die EZB, gegen die Inflation im Währungsraum anzukommen.

Nur ein «Schock» könnte zu Anhebungen führen

Allerdings belasten hohe Zinsen auch die Konjunktur, die insbesondere in Deutschland schwächelt. Nach zehn Zinsanhebungen seit Sommer 2022 hatte die Notenbank die Leitzinsen zuletzt unverändert gelassen.

Eine Absage an weitere Zinsanhebungen erteilte Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Gallhau am Donnerstag im Interview mit dem französischen Radiosender «Radio Classique». Steigen dürften die Leitzinsen dem EZB-Ratsmitglied zufolge nur im Falle eines weiteren «Schocks».

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