Im Namen des Selfies: Mann beschädigt Gemälde in den Uffizien
Ein Tourist lehnte in den Uffizien für ein Selfie an einem Gemälde an, bis dieses riss. Der Mann wurde angezeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Tourist beschädigte in Italien ein Gemälde, als er für ein Foto daran anlehnte.
- Der Mann wurde angezeigt.
- Das Gemälde wurde nur leicht beschädigt, es wurde zur Restaurierung entfernt.
Immer wieder werden Kunstwerke in Italien durch Touristen beschädigt, die für ein Foto zu weit gehen. Der jüngste Vorfall: Ein Besucher der Uffizien in Florenz lehnte sich für ein Foto an das barocke Porträt «Ferdinando de' Medici, Grossprinz von Toskana» von Anton Domenico Gabbiani – bis die Leinwand nachgab.
Das Gemälde gilt als eines der Highlights der aktuellen Ausstellung dieses italienischen Museums. Der Mann wurde vom Museumspersonal identifiziert und bei der Polizei angezeigt. Auf einem Foto der Lokalzeitung «Corriere Fiorentino» ist ein Riss auf Höhe des Fusses der Figur zu sehen.
Non ho parole... pic.twitter.com/8zkCz8QlPK
— Maze32 (@Maze_32) June 21, 2025
Der Schaden sei der Museumsleitung zufolge jedoch gering und könne repariert werden, heisst es. Das Bild wurde demnach umgehend zur Restaurierung entfernt.
Museumsdirektor Simone Verde zeigte sich der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge empört. Das Problem, dass Besucher in Museen kommen, um Selfies oder Memes für soziale Netzwerke zu machen, nehme überhand. «Wir werden klare Regeln erlassen, um Verhaltensweisen zu unterbinden, die mit dem Sinn unserer Institutionen und dem Respekt vor dem Kulturerbe unvereinbar sind.»
Es ist nicht das erste Mal, dass Kunst den Selfies zum Opfer fällt. Erst kürzlich haben zwei Besucher des Palazzo Maffei in Verona einen «Van-Gogh-Stuhl» des Künstlers Nicola Bolla zerstört, der mit Swarovski-Kristallen besetzt war. Das Paar hatte wohl das perfekte Fotomotiv entdeckt – sie setzten sich auf die glitzernde Skulptur, die daraufhin kaputtging, wie auf einem Überwachungsvideo des Museums zu sehen ist.