Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich «besorgt» über einen russischen Angriff auf den Wohnort des Personals der Atomruine von Tschernobyl geäussert.
Aktuelle Satellitenaufnahme von Tschernobyl
Aktuelle Satellitenaufnahme von Tschernobyl - Satellite image ©2022 Maxar Technologies/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • IAEA verweist auf Waldbrände auf Gelände der Atomruine.

Die Ukraine habe die IAEA darüber informiert, dass «russische Streitkräfte ukrainische Kontrollpunkte in der Stadt Slawutytsch beschossen haben», teilte die UN-Behörde am Donnerstag in Wien mit. In der Stadt leben «viele Menschen, die im nahe gelegenen Kernkraftwerk Tschernobyl arbeiten».

IAEA-Chef Rafael Grossi zufolge passierte der Angriff «nur wenige Tage, nachdem das technische Personal des Kernkraftwerks Tschernobyl nach fast vierwöchiger Arbeit ohne Schichtwechsel endlich nach Slawutytsch gehen und sich dort ausruhen konnte». Die Mitarbeiter durch den Beschuss «in Gefahr» gebracht worden.

Russland hatte am ersten Tag des Kriegs vor einem Monat die Kontrolle über das Gelände der Atomruine übernommen. Daraufhin hatten rund hundert ukrainische Techniker für rund vier Wochen ohne Ablösung den Betrieb aufrecht erhalten müssen.

Die IAEA verwies zudem auf Waldbrände in der Nähe der Anlage in den vergangenen Tagen. Diese hätten allerdings «kein grösseres radiologisches Problem» dargestellt.

Grossi kritisierte, dass trotz intensiver Bemühungen noch keine Einigung mit Moskau und Kiew über die Entsendung von IAEA-Personal zu den zahlreichen Nuklearanlagen in der Ukraine erzielt werden konnte.

Die G7-Staats- und Regierungschefs sprachen am Donnerstag bei ihrem Treffen in Brüssel eine Warnung an Russland aus: «Der russische Angriff hat die Sicherheit der Atomanlagen in der Ukraine bereits gefährdet. Die russischen Militäraktivitäten stellen ein extremes Risiko für die Bevölkerung und die Umwelt dar und können katastrophale Folgen haben.»

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