Grünen-Politikerin schickt Merz aus Belém Protestschreiben
Die Grünen-Politikerin Lisa Badum distanziert sich bei der Weltklimakonferenz von Friedrich Merz. Sie habe sich mehrfach für dessen Worte entschuldigen müssen.

Die Grünen-Politikerin Lisa Badum geht bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém auf Distanz zu Kanzler Friedrich Merz (CDU). «Als deutsche Abgeordnete auf der COP30 schäme ich mich für Ihre Worte und musste mich in Gesprächen mit Menschen aus Pará schon mehrfach dafür entschuldigen», schreibt sie in einem Brief an den Kanzler. «Denn das ist nicht das Deutschland, das ich repräsentieren möchte.» Pará ist die brasilianische Region, in der die Konferenz stattfindet.
Merz hatte sich nach seinem Besuch bei der Klimakonferenz in Belém auf einem Handelskongress in Berlin zu seinen Eindrücken von der armen Millionenstadt am Amazonas geäussert. «Ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben», sagte er. «Die waren alle froh, dass wir vor allen Dingen von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind.»
Badum fordert Entschuldigung von Merz
Die Botschaft, die Merz mit diesen Äusserungen verband, war: Man lebe in Deutschland «in einem der schönsten Länder der Welt». In Brasilien hatten seine Worte Empörung ausgelöst.
Merz solle sich beim brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und den Menschen von Belém entschuldigen, verlangte Badum. Zudem solle er sich gemeinsam mit den brasilianischen Gastgebern für eine erfolgreiche Konferenz einsetzen. «Die Klimakrise erfordert internationale Solidarität und Zusammenarbeit statt engstirniger Arroganz. Korrigieren Sie Ihren Fehltritt und stellen Sie klar, wofür unser Land wirklich steht: Freundschaft und Weltoffenheit.»














