Am UN-Klimagipfel hat Greta Thunberg in ihrer Rede die Regierungen wohlhabender Staaten für ihre Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel scharf kritisiert.
UN-Klimagipfel Greta Thunberg
Greta Thunberg sprach heute am UN-Klimagipfel in Madrid. - epa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute hat Greta Thunberg am UN-Klimagipfel in Madrid eine Rede gehalten.
  • Darin kritisierte sie unter anderem die Regierungen der wohlhabenderen Staaten.
  • Es gebe bei den Verhandlungen in Madrid überhaupt kein Gefühl der Dringlichkeit.

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat beim Weltklimagipfel in Madrid die Regierungen wohlhabender Staaten für ihre Untätigkeit im Kampf gegen den Klimawandel scharf kritisiert. In einer auf wissenschaftliche Daten zu CO2-Emissionen und die Erderwärmung gestützten Rede legte die 16-Jährige vor dem Plenum eindringlich die Fakten zu den Folgen dar, sollten die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad verfehlt werden. «Jeder Bruchteil eines Grades zählt», so Thunberg.

«2050 Treibhausgas-Neutralität zu erreichen bedeutet gar nichts, wenn die Emissionen inzwischen noch für ein paar Jahre weitergehen wie bisher. Denn unser verbleibendes Budget wird dann aufgebraucht sein», erklärte die junge Schwedin unter dem Applaus der Anwesenden. Sie monierte scharf, dass die Verhandlungen in Madrid so schleppend vorankämen. «Es gibt überhaupt kein Gefühl der Dringlichkeit», warf sie den Politikern vor.

Nächstes Jahrzehnt «wird unsere Zukunft definieren»

Die eigentliche Gefahr, so betonte Thunberg, sei nicht die Untätigkeit der für die Krise verantwortlichen Regierungen und Unternehmen, «sondern die Tatsache, dass Politiker und Konzernchefs es so aussehen lassen, als würden sie etwas tun». Das Jahrzehnt, das in nur drei Wochen beginne, «wird unsere Zukunft definieren», warnte sie.

25. UN-Klimakonferenz in Madrid
Greta Thunberg, schwedische Klimaschutzaktivistin, spricht bei der UN-Klimakonferenz. - dpa

Die Menschen bräuchten jetzt unbedingt ein Zeichen der Hoffnung. «Aber es gibt Hoffnung, ich habe es gesehen – aber sie kommt nicht von Regierungen und Konzernen, sondern vom Volk.»  

Thunberg hatte bereits angekündigt, im Gegensatz zu ihrer aufsehenerregenden Rede bei den Vereinten Nationen im September in New York diesmal auf grosse Emotionen verzichten zu wollen. Vor dem im Kampf gegen die Erderwärmung wichtigen Jahr 2020 wolle sie die Emotionalität aus der Klimadebatte nehmen, «weil die Leute sich sonst nur daran und nicht an die Fakten erinnern». 

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