Weil sich der mit dem Fall betraute Richter in Quarantäne begeben musste, wird die Anhörung im Streit zwischen Andrea Orcel und Santander verschoben.
Andrea Orcel
Der Banker Andrea Orcel arbeitete früher für die Schweizer Bank UBS (Archivbild). - sda - KEYSTONE/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Da der verantwortliche Richter in Quarantäne musste, wird die Anhörung verschoben.
  • Orcel hat Santander verklagt, weil ihn die Bank doch nicht zum Konzernchef ernannt hatte.

Der italienischen Ex-UBS-Investmentbanker Andrea Orcel und die Grossbank Santander befinden sich in einem Rechtsstreit. Der mit dem Fall betraute Richter habe sich in Quarantäne begeben. Dies, nachdem er mit einem mit Covid infizierten Verwandten in Kontakt gekommen sei, teilte das Madrider Gericht am Dienstag mit. Deshalb wurde die auf Mittwoch angesetzt Anhörung verschoben.

Das Gericht dürfte in den kommenden Tagen einen neuen Termin festsetzen. Es wird erwartet, dass die Anhörung in einem Tag abgeschlossen sein wird. Bis zu einem Urteil könnten aber noch Wochen oder Monate vergehen.

Santander wollte Orcel zum Konzernchef machen

Hintergrund der Streits ist die Entscheidung von Santander, die geplante Ernennung Orcels zum Konzernchef fallen zu lassen. Dies weil man sich nicht auf sein Gehaltspaket einigen konnte. Kernpunkt ist die Frage, ob ein vierseitiges Angebotsschreiben vom September 2018 ein verbindlicher Arbeitsvertrag war. Dies behauptet Orcel die Bank argumentiert, es sei nur ein unverbindliches erstes Angebot gewesen.

Dabei geht es auch um Geld. Denn Santander hatte das Versprechen zurückgezogen, Orcel bis zu 35 Millionen Euro eines 55-Millionen-Euro-Pakets zu zahlen. Dieses hatte er von seinem früheren Arbeitgeber UBS zu Gute.

Eine Santander-Bank im Madrid.
Santander liess den designierten Konzernchef fallen. - Keystone

Orcel fordert von Santander bis zu 112 Millionen Euro. Der Italiener hatte mit dem Abgang als Investmentbanking-Chef der UBS ein Vergütungs-Paket der Schweizer Grossbank verloren.

In naher Zukunft soll Orcel Chef von UniCredit werden

Andrea Orcel wird nach Mitte April voraussichtlich zum Chef der italienischen Grossbank UniCredit ernannt. Sein Gehaltspaket enthalte dabei keinen Ausgleich für verlorene Ansprüche bei früheren Arbeitgebern, wie das Institut mitteilte.

Sein Bonus bei UniCredit werde in Form von Aktien ausbezahlt und sei nicht an das Erreichen von Leistungszielen geknüpft. Die Bank nannte weder zum Grundgehalt noch zum Bonus Zahlen.

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