Fragezeichen hinter der Rentabilität des Investmentbanking haben der italienischen Grossbank UniCredit im vierten Quartal einen Milliardenverlust eingebrockt. Der Konzern schrieb fast 900 Millionen Euro auf den Wert der Investmentbanking- und Grosskunden-Sparte ab, wie UniCredit am Mittwochabend mitteilte.
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Logo der italienischen Bank Unicredit im italienischen Siena. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wertberichtigung stehe vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie und der trüben gesamtwirtschaftlichen Aussichten.

Unter dem Strich stand von Oktober bis Dezember ein Minus von 1,18 Milliarden Euro. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Verlust von 686 Millionen Euro gerechnet.

Im Gesamtjahr stand ein Minus von knapp 2,8 (2019: Gewinn von 3,4) Milliarden Euro zu Buche. Insgesamt hat die Mailänder Grossbank angesichts der Coronavirus-Krise fast fünf Milliarden Euro auf faule Kredite abgeschrieben. Weil das bereinigte Ergebnis positiv ausfällt, will UniCredit trotzdem insgesamt 1,1 Milliarden Euro an die Aktionäre zurückgeben: 800 Millionen in Form von Aktienrückkäufen und 300 Millionen als Dividende - sofern die Bankenaufseher einverstanden sind.

Im laufenden Jahr soll wie geplant ein Nettogewinn von mehr als drei Milliarden Euro zu Buche stehen. Bis zum Antritt des neuen Konzernchefs Andrea Orcel im April führt der für das operative Geschäft verantwortliche Manager Ranieri de Marchis die Bank. Konzernchef Jean Pierre Mustier hat am Donnerstag seinen letzten Tag im Amt.

Mitte April wird der italienische Investmentbanker Orcel sein Nachfolger. Bei UniCredit stehen weitreichende Entscheidungen an: Die italienische Regierung drängt das Institut, die Krisenbank Monte dei Paschi aus Siena zu übernehmen.

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