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Gerät Frankreichs Regierung bei Impfkampagne unter Druck?

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Frankreich,

Frankreich ist mit dem Impfstart deutlich in Verzug. Die Impfungen sollen jedoch laut Gesundheitsminister Olivier Véran bald ausgeweitet werden.

Impfstoff
Eine Krankenschwester hält eine Spritze Impfstoff gegen die Coronavirus des Herstellers Pfizer. Foto: Fred Tanneau/AFP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des extrem schleppenden Impfstarts in Frankreich gerät die Regierung immer weiter unter Druck.
  • Olivier Véran kündigt im Gespräch mit dem Sender RTL eine verstärkte Impfstrategie an.

Wieviele Franzosen überhaupt geimpft wurden, ist nicht ganz klar. Klar scheint nur zu sein, dass Frankreich im Vergleich zu anderen Staaten deutlich abgehängt ist. Vor allem aus den Regionen hagelt es massive Kritik an Paris.

Man werde die Corona-Impfstrategie jetzt «verstärken, beschleunigen und vereinfachen», kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran Gespräch mit dem französischen Sender RTL an.

Anmeldungen über Internet und Telefon

Die Impfungen sollen so bald wie möglich ausgeweitet werden. Nun sollten zum Beispiel auch Menschen über 75 Jahre, die nicht im Heim leben geimpft werden. Véran sagte ausserdem, dass Anmeldungen für eine Impfung über Internet und Telefon möglich sein sollen. Konkret solle das am Donnerstag vorgestellt werden.

In Frankreich herrschte am Dienstag zunächst noch immer Unklarheit über die konkrete Zahl der geimpften Menschen. Am Montag sei die Zahl von 2000 Impfungen überschritten worden, sagte Véran.

Fakt ist, dass Frankreich im Vergleich mit vielen anderen Staaten hinten liegt. Véran versprach, dass man in den kommenden Tagen zu den Nachbarn aufschliessen werde. Zum Vergleich: In Deutschland wurden mit Stand Montagmittag offiziell mehr als 260'000 Impfungen gemeldet.

Impfung
Ein Patient wird von einem medizinischen Mitarbeiter in einer Klinik gegen das Coronavirus geimpft. - dpa

«Warum nicht einfach impfen? Wie die Israelis, die Briten oder die Deutschen?», schrieben rund 30 Medizinerinnen und Mediziner in einem offenen Brief.

Sie monieren einen «Wettlauf gegen die Zeit» und kritisieren etwa komplizierte Zustimmungsverfahren beim Impfen. Das derzeitige System sei dem Ernst der Lage nicht gewachsen.

Kritik an Paris

Gerade aus den Regionen gab es zuletzt immer wieder massive Kritik an Paris. Der Präsident des Regionalrats von Hauts-de-France, Xavier Bertrand sagte: «Uns wurde gesagt, dass Pflegekräfte über 50 Jahre geimpft werden können. Aber diejenigen, die an diesem Montag anriefen, um herauszufinden wo, erhielten keine Informationen», sagte er der Zeitung «Le Parisien».

Eine solche Diskrepanz zwischen den Ankündigungen und der Realität vor Ort sei nicht akzeptabel. Der letzte Platz auf der Impfrangliste dürfe nicht Frankreichs Platz sein.

Bertrand sieht auch Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in der Pflicht - die Kritik am Staatschef wird lauter. Dieser hatte sich am Montag mit mehreren Verantwortlichen und Ministern, darunter Véran, und Premierminister Jean Castex zu einer Krisensitzung getroffen. Frankreich mit seinen 67 Millionen Einwohnern ist schwer von der Covid-19-Pandemie betroffen - mehr als 65.000 Menschen sind bisher gestorben.

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