Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, die Türkei «finanziell und technisch» beim Weiterbetrieb des Flughafens in der afghanischen Hauptstadt Kabul zu unterstützen.
Graf Lambsdorff
Graf Lambsdorff - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Flughafen soll Ausreise von Schutzbedürftigen ermöglichen.

Die Türkei könne «als mehrheitlich muslimisches Land eher mit den Taliban verhandeln und vor Ort für den Weiterbetrieb des Flughafens Kabul sorgen als andere Nato-Partner», sagte FDP-Aussenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff der «Welt am Sonntag».

Das Ende des militärischen Einsatzes des Westens in Afghanistan darf laut Lambsdorff nicht das Ende des Engagements für die vielen Schutzbedürftigen im Land bedeuten.

Die Türkei arbeitet mit Katar und den radikalislamischen Taliban an einer Wiederöffnung des Kabuler Flughafens. Am Donnerstag waren Experten aus Katar in Kabul gelandet, um den Flughafen nach dem US-Truppenabzug und dem Ende der Evakuierungsmission zu inspizieren. Mit der Wiederaufnahme des Flugbetriebs sollen nach Angaben westlicher Staaten auch die Evakuierungsaktionen von ausländischen Staatsbürgern und afghanischen Ortskräften weitergeführt werden. Der Flughafen ist zudem für die medizinische und humanitäre Versorgung des Landes von entscheidender Bedeutung.

Aus dem Auswärtige Amt hiess es gegenüber der «Welt am Sonntag», der zivile Weiterbetrieb des Flughafens sei «eines der Kernthemen in den Gesprächen mit den Taliban». Die Bundesregierung sei bereit, die Wiederinbetriebnahme des Flughafens zu unterstützten. Zudem habe Deutschland in den vergangenen Tagen «positive Aussagen» von den Taliban vernommen, jene Menschen, die aus Afghanistan ausreisen wollen, auch ausser Landes zu lassen.

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