Knapp 300 Menschen in Seenot wurden im Mittelmeer gerettet. Unter den Geretteten befanden sich viele Frauen und Kinder.
Migranten Seenot
Migranten in Seenot. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 300 Menschen in Seenot wurden im zentralen Mittelmeer gerettet.
  • Die Geretteten seien in Schlauch- und Holzbooten unterwegs gewesen.
  • Derzeit bannt sich in Süditalien ein neuer Ankunfts-Hotspot an.

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat in mehreren Einsätzen knapp 300 Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. Gleichzeitig bannt sich in Süditalien ein neuer Ankunfts-Hotspot an. Unter den Geretteten befänden sich viele Frauen und Kinder, teilte die Hilfsorganisation am Sonntag mit.

Die Menschen seien in Schlauch- und Holzbooten unterwegs gewesen. Am Samstag brachen ausserdem die Regensburger Seenotretter Sea-Eye mit der «Sea-Eye 4» zu einem weiteren Einsatz ins Mittelmeer auf. Die Aktivisten des Hilfsprojekts Alarm Phone meldeten am Sonntag ausserdem zwei Boote mit schätzungsweise insgesamt 120 Menschen in Seenot.

Sea-Eye 4
Eine Frau sitzt mit ihren Kindern an Deck des Seenotrettungsschiffs «Sea-Eye 4». (Archivbild) - dpa

Eines davon befände sich in der maltesischen Such- und Rettungszone. Bei Alarm Phone können sich Menschen in Seenot melden. Die Aktivisten dokumentieren die Fälle nach eigenen Angaben und informieren die zuständigen Küstenwachen.

Viele Migranten legen meist von den Küsten Nordafrikas ab. Sie versuchen, die EU in der Hoffnung auf ein besseres Leben zu erreichen. Ihr Ziel ist oft Italien. Dort bahnt sich laut Medienberichten an der Küste Kalabriens im äussersten Süden des Landes ein neuer Hotspot an.

In der Küstenstadt Roccella Ionica und anderen Gemeinden seien bereits etwa 7000 Migranten angekommen. Das ist dreimal so viele wie im Vorjahr, schrieb die Zeitung «La Repubblica».

Viele Migranten kommen aus Afghanistan

Viele der Migranten seien aus Afghanistan, bestätigte die Präsidentin des dortigen Roten Kreuzes am Sonntag im Fernsehsender Rainews 24. Den Berichten zufolge wählen die Menschen die neue Route von Ägypten oder der Türkei aus anstatt Lampedusa anzusteuern. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge kamen am Samstag fast 330 Migranten auf einem Fischerboot in Roccella Ionica an.

Vor Ort sind die Kapazitäten für so viele Menschen nicht vorhanden. «Roccella hat sehr viel getan, aber kann nicht das Unmögliche schaffen», zitierte Ansa Bürgermeister Vittorio Zito. In den Medien war gar die Rede davon, Roccella sei das neue Lampedusa.

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