Ex-Chef von Ukrenergo wegen Betrugsvorwurfs festgenommen
Der Ex-Chef des ukrainischen Stromnetzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudryzkyj, wurde in der Ukraine wegen Verdachts auf Unterschlagung festgenommen.

In der Ukraine ist der Ex-Chef des staatlichen Stromnetzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudryzkyj, wegen des Vorwurfs der Unterschlagung von Geldern des Unternehmens festgenommen worden.
Den Ermittlungen zufolge hat Kudryzkyj sich bereits 2018 mit einem Komplizen Anzahlungen für nie ausgeführte Umbauarbeiten an einem Umspannwerk angeeignet, wie das Staatliche Ermittlungsbüro mitteilte. Es handele sich um eine Summe von umgerechnet mehr als 370'000 Franken. Kudryzykyj drohen nun zwölf Jahre Gefängnis.
Der Festnahme waren vor einer Woche Hausdurchsuchungen vorausgegangen. Kudryzykj streitet die Vorwürfe als politisch motiviert ab. Der 39-Jährige leitete Ukrenergo von 2020 bis 2024.
Korruption bei Schutzbauten belastet Stromversorgung
Zuvor war er in einer Führungsposition eines für Investitionen zuständigen Tochterunternehmens von Ukrenergo tätig. Die derzeitigen Stromausfälle nach russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf Energieanlagen werden immer wieder auch auf Korruption bei der Errichtung von Schutzbauten zurückgeführt.
Die Ukraine ist der Einschätzung der Nichtregierungsorganisation Transparency International nach trotz seit 2014 neu geschaffener Antikorruptionsbehörden weiter eines der korruptesten Länder Europas. Das in die EU strebende Land hat sich einem verstärkten Kampf gegen Korruption verschrieben. Seit Februar 2022 wehrt das osteuropäische Land mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab.










