Europol ist ein Schlag gegen eine grosse Schleuserbande gelungen. 39 Personen wurden festgenommen, davon 18 in Deutschland.
Flüchtlinge
Flüchtlinge in einem Schlauchboot auf dem Ärmelkanal. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Europol hat ein grosses Schleuser-Netzwerk ausgehoben.
  • Letztes Jahr schmuggelte die Bande bis zu 10'000 Personen über den Ärmelkanal.
  • Jetzt haben die Ermittler 39 Personen festgenommen.

Ermittler in fünf Ländern haben nach eigenen Angaben das umfangreiche Netzwerk einer der grössten Schleuserbanden Europas ausgehoben. Die Verbrecherbande habe seit dem vergangenen Jahr bis zu 10'000 Migranten in Schlauchbooten über den Ärmelkanal nach Grossbritannien geschmuggelt.

Das teilten Vertreter von Justiz und Polizei aus Frankreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Grossbritannien am Mittwoch in Den Haag mit. Insgesamt seien 39 Personen festgenommen worden, darunter 18 in Deutschland. Dabei soll es sich um eine irakisch-kurdische Bande handeln.

Die europäische Justizbehörde Eurojust sprach von «einer der grössten Polizeiaktionen in Europa» gegen Menschenschmuggel über den Ärmelkanal. Beteiligt waren Hunderte Ermittler. Koordiniert wurde der Grosseinsatz von Eurojust und Europol mit Sitz in Den Haag.

Bande schuf Infrastruktur in Nordsee-Ländern

Mehr als 50 Wohnungen und Lagerräume wurden Europol zufolge durchsucht sowie fast 150 Schlauchboote, 1200 Schwimmwesten und etwa 50 Aussenbordmotoren beschlagnahmt. Die Ermittler hätten auch Tausende Euro Bargeld, Waffen und Drogen sichergestellt.

Die Bande hatte Europol zufolge eine ausgeklügelte Infrastruktur in den Nordsee-Ländern geschaffen. Menschen seien mit Autos an die französische Küste bei Calais gebracht und von dort mit Booten übergesetzt worden. Die Boote, Motoren und anderes Material waren demnach aus Deutschland geliefert worden.

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