EU-Journalistenpreis für Recherchen über Schiffsunglück im Mittelmeer
Der EU-Journalistenpreis wurde erneut vergeben. Dieses Mal wurde er für die Recherchen zum Schiffsunglück im Mittelmeer verliehen.

Der EU-Journalistenpreis geht in diesem Jahr an ein Rechercheteam für ihre Enthüllungen zu einem gekenterten Flüchtlingsboot mit mehreren Hundert Toten im Mittelmeer in diesem Jahr. Ausgezeichnet wurde ein Konsortium des ARD-Formats STRG_F, der britischen Zeitung «The Guardian», dem griechischen Investigativmedium «Solomon» und der Rechercheagentur «Forensi», wie das EU-Parlament am Dienstag in Strassburg mitteilte.
Mitte Juni waren beim Untergang eines völlig überfüllten Fischkutters rund 50 Seemeilen vor der griechischen Küste Hunderte Migranten ertrunken, die von Libyen nach Italien übersetzen wollten.
Preis zu Ehren von Daphne Caruana Galizia
Das Rechercheteam zeigte laut EU-Parlament Ungereimtheiten in den offiziellen Angaben der griechischen Behörden auf. Das Team habe ans Licht gebracht, wie die Handlungen der griechischen Küstenwache zum Untergang des Schiffes beigetragen hätten, hiess es in einer Mitteilung.
Den Daphne-Caruana-Galizia-Preis rief das Europäische Parlament 2019 zu Ehren der maltesischen Enthüllungsjournalistin und Bloggerin ins Leben. Daphne Caruana Galizia hatte gegen Korruption angekämpft und war 2017 bei einem Autobombenanschlag getötet worden.