Die Panik vor dem Coronavirus ist gross. Inzwischen besteht auch in Wien ein erster Verdachtsfall. Ärzte in China vermelden nun erste Behandlungserfolge.
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In den Nachbarländern Schweiz und Österreich war erhöhte Wachsamkeit angesagt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das tödliche Coronavirus ist weiter auf dem Vormarsch.
  • In China sind 56 Todesopfer und knapp 2000 Infizierte gemeldet.
  • Nun tauchen auch in Europa immer wieder Verdachtsfälle auf.

Trotz drastischer Gegenmassnahmen ist das Coronavirus weiter auf dem Vormarsch. Die Zahl der bestätigten Todesopfer in China stieg inzwischen auf 56, weitere 2000 Menschen gelten als infiziert. Wuhans Bürgermeister geht sogar von 3000 Infektionen aus.

Die tödliche Lungenkrankheit hat auch Europa erreicht. Als erstes europäisches Land bestätigte Frankreich am Freitag drei Fälle. Nun gibt es auch in Wien einen ersten Verdachtsfall.

Wie das Kaiser-Franz-Josef-Spital heute Sonntag mitteilt, befindet sich derzeit eine mutmasslich infizierte Person auf der Isolierstation. Es handle sich dabei um eine chinesische Flugbegleiterin, die vor einigen Tagen in Wuhan gewesen sei. Ein Ergebnis der Untersuchungen wird am Montag erwartet.

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Eine Infektion mit dem Coronavirus kann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft teilweise rapide senken. - dpa

Die Hauptstadt von Hubei, die Millionenmetropole Wuhan, ist besonders stark vom Coronavirus betroffen: Dort war der Erreger vor wenigen Wochen auf Menschen übergesprungen – vermutlich auf einem Tiermarkt.

Erste Behandlungserfolge

Nun haben chinesische Ärzte bei der Behandlung von Patienten erste Erfolge gemeldet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete, habe sich der Zustand von elf infizierten medizinischen Kräften verbessert.

Die klinischen Symptome seien unter Kontrolle gebracht worden. Das Fieber und andere Beschwerden seien zurückgegangen. Zudem seien Testergebnisse für das Virus danach negativ gewesen.

Details über die Art der Behandlung im Xiehe-Krankenhaus der schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina wurden nicht berichtet.

Schweiz verschärft Meldepflicht

Auch die Schweiz ergreift erste Massnahmen – und zwar wird die Meldepflicht verschärft. «Die Meldeverordnung wird kommende Woche angepasst: Neu müssen Ärzte und Laboratorien Fälle mit Verdacht auf Corona-Infektion innerhalb von zwei Stunden den Kantonen und dem Bund gemeldet werden», sagt Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenbewältigung beim Bundesamt für Gesundheit BAG, gegenüber dem «SonntagsBlick».

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Eine direkte Einreise nach Australien vom chinesischen Festland aus ist aktuell nicht möglich. - Keystone

Die Epidemie könne sich auch hierzulande ausbreiten, da die Schweiz ein beliebtes Ziel für Pauschaltouristen aus Fernost sei. «Wir stehen auch mit Tourismusveranstaltern in Kontakt, die Gruppenreisen mit Gästen aus Asien in der Schweiz organisieren», sagte Mathys weiter. Nullrisiko sei aber unrealistisch. Ein Virus kenne keine Landesgrenzen.

Aber Kontrollen an Flughäfen müssten, europaweit koordiniert werden, erklärte er. Flächendeckende Kontrollen aller Passagiere wäre ein starker Eingriff in den internationalen Flugverkehr und diese seien wenig sinnvoll, hiess es.

Für den Fall der Fälle sei die Schweiz aber gut gewappnet. «Wir haben gut ausgerüstete grosse Spitäler, die Corona-Fälle aufnehmen könnten», erklärte der BAG-Experte.

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