Ein österreichischer Arzt warnt vor den Spätfolgen einer Coronavirus Erkrankung. Die Schäden an der Lunge könnten länger anhalten, als bis anhin bekannt.
Coronavirus - Stuttgart
Das Coronavirus kann zu Husten, Atemnot und einer Lungenentzündung führen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein österreichischer Arzt warnt vor den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung.
  • Auch bei Menschen, die als geheilt gelten, können irreversible Lungenschäden entstehen.

Wer nicht zur einer Risikogruppe gehört, hat gute Chancen vom Coronavirus zu genesen. Aber: Ganz schadenfrei überstehen viele die Covid-19-Erkrankung doch nicht. Dies behauptet jedenfalls der österreichische Arzt Frank Hartig.

Er leitet die Notfallaufnahme des Innsbrucker Universitätsspital. Zusammen mit seinem Team des hat er sechs aktive Taucher untersucht, welche als geheilt galten.

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Taucher vor der Küste von Israel. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Dabei stellte er bei allen schwere Schäden an der Lunge fest, wie die Nachrichtenagentur APA berichtet.

Brisant: Keiner der Untersuchten galt als schwerer Fall. Sie konnten ihre Erkrankung zu Hause auskurieren und waren nach fünf Wochen geheilt.

Coronavirus: «Schäden an Lunge irreversibel»

Erst bei der Nachuntersuchung dann der Schock-Fund. «Die Schäden an der Lunge sind irreversibel», so Hartig zur APA. Damit könnten die sechs Personen auch in ferner Zukunft nicht tauchen gehen.

«Als Notfallmediziner mit 20 Jahren Erfahrung schluckt man, wenn man bei einem 40-jährigen Patienten so etwas sieht», so der Arzt.

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Ein Arzt begutachtet CT-Bilder eines Patienten mit einer durch den Coronavirus ausgelösten Lungenentzündung. (Symbolbild) - dpa

Ob alle Schäden langzeitig bleiben werden ist nicht klar. «Wir wissen nicht, wie viel von den Veränderungen dauerhaft bleiben», so Hartig. Er glaubt aber nicht, dass sich die Lungen seiner Patienten wieder gänzlich heilen werden.

Arzt warnt Hobby-Sportler

Nun fordert der Arzt, dass Taucher und Hobby-Sportler «sich gründlich untersuchen lassen», auch wenn sie kaum Corona-Symptome aufgewiesen hätten.

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Husten und Fieber gehören zu den häufigen Symptomen beim Coronavirus. (Symbolbild) - dpa

Hartig und sein Team wollen nächstes Jahr eine Studie zu den möglichen Corona-Spätschäden veröffentlichen. Dazu müssen sie vorerst aber noch weitere Fälle untersuchen.

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