Wer positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss in Isolation – oder frühzeitig in die Sommerferien, wie wohl einige britische Schüler sagen würden.
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Ein Test auf das Coronavirus zeigt ein negatives Resultat an. Mit Fruchtsaft lässt sich das Ergebnis verfälschen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Grossbritannien steigen die Corona-Zahlen wieder.
  • Derweil kursieren im Netz Anleitungen fürs Fälschen von positiven Testresultaten.
  • Teenager benutzen für ihre Tests Fruchtsaft, um nicht in die Schule zu müssen.

Niemand wünscht sich bei einem Test auf das Coronavirus ein positives Resultat – könnte man meinen. Für Jugendliche in Grossbritannien bedeutet eine «Infektion» allerdings in erster Linie ein verfrühtes Semesterende. Besonders, wenn Symptome und andere negative Effekte einer Ansteckung ausbleiben.

Britische Teenager legen derzeit im grossen Stil gefälschte positive Covid-Testresultate vor. Inspiriert von Video-Anleitungen auf Tiktok schütten Sie alle möglichen Flüssigkeiten auf ihre Selbsttests: Coca-Cola, Desinfektionsmittel, Johannisbeer-, Orangen- oder Zitronensaft sollen ein positives Resultat auslösen.

Mehrere Klassen nach Fake-Tests in Selbstisolation

Laut der britischen Zeitschrift «Inews» musste eine Schule in Liverpool kürzlich mehrere Klassen nach Hause schicken. Grund waren offenbar Fake-Tests: Kurz darauf verschickte die Schule eine E-Mail an die Eltern, in der sie auf den Trend aufmerksam machte.

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Ein Tiktoker fälscht das Resultat eines Tests für das Coronavirus mit Zitronensaft. - Screenshot/Tiktok

Darin ist zu lesen: «Landesweit haben einige Schüler entdeckt, dass das Auftragen von Orangensaft oder anderen Fruchtsäften auf einen LFD-Test ein falsches positives Ergebnis liefert.»

Zudem forderte die Schule die Eltern dazu auf, wachsam zu bleiben, während ihre Kinder die Tests durchführen. Bei den gewieften Test-Fälschern soll es sich laut dem britischen Schul- und Collegeleiterverband aber um eine Minderheit handeln.

Fruchtsaft macht Test für Coronavirus kaputt

Dass mit Fruchtsaft ein positives Resultat gefälscht werden kann, sagt allerdings nichts über die Wirksamkeit der Selbsttests aus: Dem Onlineportal «Full Fact» zufolge lässt es die Säure zwar so aussehen, als wäre der Test positiv. In Wirklichkeit zerstört sie den Test aber einfach.

Es ist selten, dass die sogenannten LFD-Tests bei korrekter Anwendung fälschlicherweise eine Infektion mit dem Coronavirus anzeigen.

Was halten Sie von dem Testfälschungs-Trend?

Im Vereinigten Königreich befinden sich laut der «BBC» derzeit 279'000 Schülerinnen und Schüler (Stand 1. Juli) in Selbstisolation, weil sie Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Wie viele von ihnen wegen Fake-Selbsttests von Schul-Gspänli zu Hause feststecken, ist unbekannt.

Klar ist jedoch: Seit einigen Wochen steigen die Fallzahlen im Land wieder – mit oder ohne Tiktok-Tricks.

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